Mit einer Gesetzesvorlage wollte der Bundesrat Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitenden verpflichten, mit unabhängigen Lohnanalysen die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern transparent zu machen. Anschliessend sollten die Unternehmen die Angestellten über das Ergebnis informieren. Dies, weil das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit seit 37 Jahren in der Bundesverfassung verankert ist, die Frauen in der Praxis aber immer noch benachteiligt werden. Der nicht erklärbare Lohnunterschied von Mann und Frau beträgt 7,4 Prozent. Im Durchschnitt entspricht dies rund 600 Franken im Monat, die Frauen für gleichwertige Arbeit weniger verdienen. Doch der Ständerat hat sich mit 25 zu 19 Stimmen dagegen entschieden und die Vorlage an die Kommission zur Beratung zurückgewiesen. Diese muss nun Alternativen prüfen, insbesondere solche der Selbstdeklaration mit freiwilligem Charakter.
Um gegen diesen stossenden Entscheid anzugehen, plant der Schweizerische Gewerkschaftsbund SGB zusammen mit der Interessengruppe Frauen der Unia Bern und dem Verband des Personals öffentlicher Dienste VPOD am 8. März 2018, dem internationalen Tag der Frau, eine Kundgebung in Bern. Die Demonstration für mehr Lohngleichheit findet von 12 bis 13 Uhr auf dem Waisenhausplatz in Bern statt. Der LCH unterstützt das Anliegen. Wie bereits vor zwei Jahren, als auf dem Bundesplatz in Bern rund 12'000 Frauen und Männer für Lohngleichheit demonstriert haben, ruft der LCH zu Lohngleichheit auf. Denn die vom LCH durchgeführten Salärstudien haben deutlich gezeigt: Je mehr weibliche Lehrpersonen auf einer bestimmten Schulstufe unterrichten, desto tiefer ist der Lohn.
Neben der physischen Kundgebung wird auch auf den sozialen Netzwerken am internationalen Tag der Frau gekämpft. Die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen EKF lanciert am 8. März 2018 den Clip «halbe-halbe - mehr Frauen in die Politik», um Frauen zu motivieren, mehr für politische Ämter zu kandidieren. Die Lohngleichheit kann nämlich erst erreicht werden, wenn im Parlament mehr Frauen sitzen, die sich aktiv für die Gleichheit von Mann und Frau einsetzen. (pd/ff; Foto: Belinda Meier)
Weitere Informationen
Kundgebung: www.unia.ch/de/kampagnen/lohngleichheit-subito
Videospot: www.ekf.admin.ch (ab 8. März 2018 live)
Flyer zur Kundgebung «Lohngleichheit jetzt!»
Gleichstellung der Geschlechter
Kundgebung «Lohngleichheit jetzt!»
Seit 37 Jahren steht die Gleichheit von Mann und Frau in der Verfassung. Doch der Ständerat hat eine Vorlage, die Lohndiskriminierung bekämpfen sollte, vergangene Woche an die Kommission zurückgeschickt. Aus Protest gegen diesen Entscheid findet am 8. März 2018 eine Kundgebung in Bern statt, die vom LCH unterstützt wird.
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