Seit 2008 ist der Kindergarten ein obligatorischer Bestandteil der Volksschule. Die Kindergartenlehrpersonen sind kantonal angestellt und einer zur Aufgabe passenden Lohnklasse zugeordnet. Trotzdem erhalten sie im Kanton Zürich für eine 100-Prozent-Anstellung nur 87 Prozent des Lohnes ihrer Lohnklasse. Dies hat der Regierungsrat im vergangenen Jahr bestätigt, eine Lohndiskriminierung hat er nicht festgestellt. Deshalb haben drei Kindergartenlehrpersonen sowie der Verband Kindergarten Zürich VKZ, der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) Zürich und der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband ZLV beim Verwaltungsgericht Beschwerde erhoben. Diese wurde nun abgelehnt.
«Die Kindergartenlehrpersonen bleiben diskriminiert»
Für die Beschwerdeführerinnen ist diese Ablehnung eine Enttäuschung. ZLV-Vizepräsident Kurt Willi sagt: «Wir sind überzeugt, dass unsere Argumentation stichhaltig ist. Die Lohndiskriminierung ist ohne Beispiel und willkürlich.» Die Lehrpersonenverbände argumentieren insbesondere mit der Gleichbehandlung der Angestellten. Wer einer Lohnklasse zugeordnet ist, soll auch Anspruch auf den vollen Lohn dieser Klasse haben. «Als typischer Frauenberuf bleiben die Kindergartenlehrpersonen diskriminiert», so VKZ-Präsidentin Brigitte Fleuti. Wie die Verbände in einer Medienmitteilung schreiben, sind sie bereit, weiterhin mit voller Kraft für die Rechte der Kindergartenlehrpersonen einzustehen. Sie prüfen nun, ob sie die Klage an das Bundesgericht weiterziehen möchten. (pd/aw)
Weitere Informationen
Medienmitteilung ZLV, VPOD, VKZ vom 19.09.2016: Verwaltungsgericht lehnt Lohnbeschwerde ab - Der Kampf für die Kindergartenlehrpersonen geht weiter
Pressestimmen
«Das tiefe Pensum ist begründet» (NZZ, 19.09.2016)
«Zürich vertreibt Kindergärtnerinnen» (Leserbrief NZZ, 23.09.2016)
Abfuhr für die Kindergärtnerinnen und Kindergärtner (SRF Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 19.09.2016)
Lohnklage der Zürcher Kindergartenlehrpersonen abgelehnt
Das Zürcher Verwaltungsgericht hat die Lohnklage von Kindergartenlehrpersonen und Lehrpersonenverbänden abgewiesen. Gemeinsam kämpfen diese seit geraumer Zeit für faire Löhne. Sie prüfen nun einen Weiterzug der Klage.
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