Abbau in Bern trifft Bildung hart

Vor Kurzem hat die Berner Regierung darüber informiert, wie sie die Abbaumassnahmen zur Entlastung des Kantonsbudgets umsetzen möchte. Die Vorschläge treffen den Bildungsbereich hart. Für den Verband Bildung Bern besonders stossend sind die Abbaupläne bei der Integration, der individuellen Förderung und in der Berufsbildung. 

Volksschule, Berufsbildung, höhere Fachschulen und Hochschulbereich: Wenn es nach dem Willen der Berner Regierung geht, schlagen die Massnahmen zur Entlastung des Kantonsbudgets in allen Bildungsbereichen zu Buche. Bildung Bern, der professionelle Berufsverband der Fachpersonen für Schulbildung im Kanton Bern, hebt in seiner Medienmitteilung vom 30. Juni 2017 drei Massnahmen hervor: Auf Volksschulstufe soll der zur Verfügung stehende Pool an Lektionen für die Integration und besondere Massnahmen in der Volksschule ab 1. August 2018 reduziert werden. Beim Lehrplan 21 soll die vorgesehene Aufstockung um zwei Lektionen beim abteilungsweisen Unterricht auf Sekundarstufe I gestrichen werden. Die Berufsbildung soll zentralisiert, die Kosten der Brückenangebote analog der Volksschule stärker den Gemeinden angelastet werden.

Rote Linie im Bildungsbereich längst erreicht
«Diese Vorschläge führen zu einem Abbau bei der Integration, die bereits unter heutigen Bedingungen vielerorts zu Überforderung führt. Und sie verschlechtern die Chancen der individuellen Förderung mit dem Lehrplan 21», schreibt Bildung Bern in seiner Medienmitteilung weiter. Die Rahmenbedingungen, unter denen der Verband die Integration und den neuen Lehrplan unterstütze, seien damit teilweise in Frage gestellt. Dazu komme, dass der geplante Bildungsabbau die ländlichen Regionen besonders stark treffe – nicht nur durch die erwähnten Massnahmen bei der Berufsbildung, sondern auch durch Streichung der Beiträge an den Schülertransport und durch die Kostenverschiebung bei den Brückenangeboten. Für Bildung Bern ist klar, dass die rote Linie im Bildungsbereich längst erreicht ist und dass weitere Sparübungen nicht zu verkraften sind. Es geht um die Qualität der Bildung, um die Zukunft von Kindern und Jugendlichen und um geeignete Rahmenbedingungen, unter denen Bildungsfachpersonen ihren Auftrag wahrnehmen können.

Der Berufsverband analysiere die Vorschläge der Regierung nun im Detail und definiere in Absprache mit Partnerorganisationen die angezeigten Schritte. «Fest steht: Die zugesicherte Lohnentwicklung steht für Bildung Bern nicht zur Diskussion und muss weitergeführt werden. Die Kampagne ‹Stopp Bildungsabbau› wird mit aller Konsequenz fortgesetzt», schliesst die Mitteilung. (pd)

Weitere Informationen
www.bildungbern.ch 

Datum

04.07.2017