Abstimmung zur Fremdspracheninitiative

Am 8. März wird in Nidwalden über die Fremdspracheninitiative der SVP abgestimmt. Sie verlangt, dass in der Primarschule nur noch eine Fremdsprache unterrichtet wird. Bei Annahme der Initiative würden die Schülerinnen und Schüler des Kantons künftig erst ab der siebten Klasse Französisch lernen.

Nachdem im vergangenen Jahr das Thurgauer Parlament das Frühfranzösisch abschaffte und den Französischunterricht auf die Sekundarstufe verlegte, steht der Französischunterricht nun auch in Nidwalden auf der Kippe. Mit einem «Ja» zur Fremdspracheninitiative würde sich bereits ein zweiter Kanton von der Sprachenstrategie der EDK abwenden.Es könnte ein Dominoeffekt zu befürchten sein, denn auch in Luzern und Graubünden seien Fremdspracheninitiativen hängig, schreibt der Tages-Anzeiger vom 11. Februar 2015. Der Lehrerinnen- und Lehrerverband Nidwalden LVN lehnt die Initiative ab. 

Werden sich die Deutschschweizer Kantone vom Französischunterricht auf der Primarstufe verabschieden und nur noch Englisch unterrichten, sodass erst auf der Sekundarstufe Französisch oder Italienisch unterrichtet wird, könnte der Bund eingreifen. Das hat Bundesrat Alain Berset im vergangenen Jahr zumindest noch sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. 

Man darf gespannt sein. Sicher ist: Am 8. März werden Bund und Kantone mit Interesse und Spannung nach Nidwalden blicken. (bm)

Weiterlesen
Demokratischer Test für das Frühfranzösisch (Tages-Anzeiger, 11.02.2015)
Nur noch eine Fremdsprache (Neue Nidwaldner Zeitung, 9.2.2015)
CVP sagt deutlich Nein zur SVP-Initiative (Neue Nidwaldener Zeitung, 7.2.2015)

Datum

20.02.2015