Aufruf für Erasmus+

Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI hat die Verhandlungen mit der EU über eine Vollassoziierung am Austauschprogramm Erasmus+ abgebrochen. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV ist damit nicht einverstanden und lanciert einen Aufruf zur Vollassoziierung an Erasmus+.

Seit der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative lagen die Verhandlungen zwischen der EU und der Schweiz über das europäische Jugendaustauschprogramm Erasmus+ auf Eis. In dieser Zeit konnten Schweizer Hochschulen, Kinder- und Jugendorganisationen nur sehr eingeschränkt mitwirken und die Schweiz hatte keinen Einfluss auf die strategische Positionierung des Programms, schreibt die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV in ihrer Medienmitteilung vom 4. Februar 2017. «Erasmus+ ermöglicht Jugendlichen den Erwerb vielfältiger interkultureller Kompetenzen: Die Schweiz als international vernetztes Land muss diese Fähigkeiten pflegen, will sie weiterhin für Frieden, Bildung, Demokratie und Solidarität stehen», wird Annina Grob, Geschäftsleiterin ad interim der SAJV, in der Mitteilung zitiert.

Abbruch der Verhandlungen nicht nachvollziehbar
In der vergangenen Wintersession hätten die eidgenössischen Räte einen Weg gefunden, die Masseneinwanderungsinitiative umzusetzen, ohne das Freizügigkeitsabkommen mit der EU zu verletzen, steht in der Mitteilung weiter. Damit stehe einer uneingeschränkten Teilnahme der Schweiz am europäischen Programm nichts mehr im Weg. Die Vollassoziierung bedinge, dass pro Jahr ein Betrag von knapp 70 Millionen Franken bereitgestellt werde. «Es lohnt sich, diesen vergleichsweise geringen Betrag in die Zukunft der Schweiz zu investieren. Umso unverständlicher erscheint, dass das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI die Verhandlungen mit der EU nicht weiterführt», schreibt die SAJV weiter.

«Grenzüberschreitender Kompetenzerwerb ist unabdingbar»
Gemeinsam mit elf anderen Organisationen hat sie am 4. Februar einen Aufruf zur Vollassoziierung an Erasmus+ lanciert, der sich an Bundesrat, Parlament und Europäische Union richtet und die Vollassoziierung der Schweiz an Erasmus+ fordert. Wim Nellestein, Co-Präsident der SAJV, wird in der Mitteilung zitiert: «Für die Schweiz als Teil Europas ist ein grenzüberschreitender Kompetenzerwerb im Rahmen des Jugendaustausches unabdingbar. Bestätigt wird dies auch durch die breite Abstützung unseres Anliegens. Wir appellieren an den Bundesrat, die Verhandlungen mit der EU umgehend wieder aufzunehmen.» (pd)


Weitere Informationen
Medienmitteilung der SAJV vom 4.2.2017: Aufruf für Erasmus+!
Aufruf Erasmus+

Datum

06.02.2017