Baukulturelle Bildung ist noch Flickwerk

Baukulturelle Bildung findet an den Schulen nicht flächendeckend statt und könnte in den Fachbereich «Bildung für Nachhaltige Entwicklung» integriert werden. So lautet das Fazit der aktuellen Studie des Vereins Archijeunes, der sich zum Ziel gesetzt hat, Baukulturelle Bildung stärker in den Lehrplänen zu verankern.

Trotz dem hohen Stellenwert der Baukultur in der Schweiz wird Kindern und Jugendlichen in der Schule kaum etwas davon vermittelt. Baukulturelle Bildung findet bisher hier und da bereits statt, allerdings eher punktuell. Ausserdem ist die Umsetzung baukultureller Themen stark vom Interesse und Hintergrundwissen der Dozierenden und Lehrpersonen abhängig. Dies hat die Studie «Baukulturelle Bildung an Schweizer Schulen» ergeben, die der Verein Archijeunes im Auftrag des Bundesamts für Kultur im Sinne einer Bestandesaufnahme durchgeführt und kürzlich veröffentlicht hat. Sie bestätigt auch, dass Baukulturelle Bildung als Querschnittsthema im Fachbereich «Bildung für Nachhaltige Entwicklung» im Lehrplan verankert werden könnte. Dies setzt aber den bislang ausstehenden Schritt voraus, das notwendige Wissen zu Baukultureller Bildung zu systematisieren. Begriffe und Inhalte müssen zunächst dringend geklärt werden, um Fachwissen und Fachdidaktik systematisch aufbauen zu können und dadurch die pädagogische Vermittlung zu erleichtern.

Für die Studie, die sich auf die Volksschule konzentriert, hat Elisabeth Gaus-Hegner, ehemalige Dozentin an der PH Zürich, mit ihrem Team den Bestand und Bedarf baukultureller Themen analysiert. Zu diesem Zweck hat sie Interviews mit Dozierenden der verschiedenen Pädagogischen Hochschulen, Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern geführt. Die Ergebnisse der Studie werden zum einen in die interdepartementale Strategie des Bundes einfliessen. Zum anderen sollen sie für Archijeunes als Grundlage für weitere Schritte dienen, um Baukulturelle Bildung an die Schulen zu bringen. Auf längere Sicht hin ist das Ziel des Vereins, Baukulturelle Bildung als fächerübergreifendes Querschnittsthema in die Lehrpläne einzubetten. Mittelfristig steht die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten für Lehrpersonen und Dozierenden zu Baukultureller Bildung auf dem Programm. (pd/mw; Foto: Archijeunes)

Weitere Informationen
Studienbericht von Archijeunes «Baukulturelle Bildung an Schweizer Schulen. Analyse von Bestand und Bedarf», Februar 2019
 

Datum

10.04.2019