BE: Löhne nicht konkurrenzfähig

Der Bericht des Berner Regierungsrats zu den Anstellungsbedingungen der Lehrpersonen zeigt: Die Löhne der bernischen Lehrpersonen sind im interkantonalen Vergleich nicht konkurrenzfähig. Der Regierungsrat plant nun, die Gehaltsentwicklung zu verbessern und die Lohnrückstände aufzuholen.

Im Zusammenhang mit dem 2013 revidierten Lehreranstellungsgesetz (LAG) hat der Grosse Rat des Kantons Bern eine Motion eingereicht, die vom Regierungsrat verlangt, einen Bericht mit interkantonalem Vergleich der Anstellungsbedingungen der Lehrkräfte der Volksschule und der Sekundarstufe II vorzulegen.

Lohnrückstände werden bestehen bleiben
Dieser Bericht des Berner Regierungsrats, in dem 13 Kantone berücksichtigt wurden, zeigt deutlich, dass die Löhne der Lehrpersonen im Kanton Bern derzeitig nicht konkurrenzfähig sind. „Zwar wurde durch die Änderung des LAG im Jahr 2013 ein wichtiger Grundstein zur Verbesserung der Lohnsituation der Lehrpersonen im Kanton Bern gelegt. Mittelfristig (…) werden sich die Gehälter der Lehrpersonen auf allen Schulstufen leicht verbessern. Lohnrückstände werden aber auch dann weiterbestehen“, schreibt der Regierungsrat in seiner Medienmitteilung vom 17. Mai 2016. Der Bericht zeige zudem, dass die jährliche Anzahl der Pflichtlektionen einzelner Schulstufen im interkantonalen Vergleich ebenfalls hoch sei und sich bei der Bernischen Lehrerversicherungskasse BLVK teilweise Nachteile ergeben würden.

In Teilbereichen kokurrenzfähig
Dem gegenüber schneiden die Regelung der Altersentlastung, das Berücksichtigen qualifizierender Weiterbildungen mit zusätzlichen Gehaltsstufen und der Vaterschaftsurlaub sehr gut ab. In diesen Anstellungsbereichen sei der Kanton Bern sehr konkurrenzfähig. Bei der Honorierung der Funktion als Klassenlehrperson oder der Treueprämien liege er zudem im Mittelfeld.

Gehaltsentwicklung verbessern
Als prioritäre Massnahme zur Verbesserung der Anstellungsbedingungen plant der Regierungsrat eine Verbesserung der Gehaltsentwicklung und das Aufholen der Lohnrückstände: „Für die individuelle Gehaltsentwicklung der Lehrpersonen sind in der aktuellen Finanzplanung bis 2019 jährlich 1,5 Prozent der Lohnsumme vorgesehen."

Der LCH verlangt verlässliche Lohnperspektiven
Die Reallöhne im Bildungswesen sind seit 1993 weniger angestiegen als in den meisten anderen Branchen. Dies machen die Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) und jene von Salärvergleichsstudien deutlich. Viele Lehrpersonen verdienen real sogar weniger als vor zwei Jahrzehnten. Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz verlangt deshalb seit Jahren die Beseitigung der Unterbezahlung, eine verlässliche Lohnperspektive und den Erhalt der Kaufkraft. (pd/bm)

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Medienmitteilung des Berner Regierungsrats vom 17. Mai 2016
Medienmitteilung des LCH vom 22. Juni 2015

Datum

18.05.2016