Sandra Locher Benguerel, der Verband Lehrpersonen Graubünden LEGR hat sich entschieden, die Löhne der Bündner Kindergartenlehrpersonen vor Gericht auf Diskriminierung prüfen zu lassen. Was genau beanstandet der LEGR?
Die Kindergartenlehrpersonen in Graubünden sind im schweizerischen Vergleich am schlechtesten entlöhnt. Aufgrund dieser Tatsache und der historischen Entwicklung des Kindergartenberufs in Graubünden haben wir den Verdacht, dass die Löhne der Bündner Kindergartenlehrpersonen dem Grundrecht der Bundesverfassung gleicher Lohn für gleiche Arbeit nicht entsprechen.
Was konkret soll sich für die Kindergartenlehrpersonen in Graubünden ändern?
Wir möchten erreichen, dass die Kindergartenlehrpersonen künftig einen ihrem Berufsabschluss und den Berufsanforderungen entsprechenden Lohn erhalten. Zudem möchten wir erreichen, dass die Löhne der Kindergartenlehrpersonen in Graubünden konkurrenzfähig werden mit vergleichbaren anderen Kantonen.
Was sind die nächsten geplanten Schritte?
Auf Grund der Zustimmungen anlässlich unserer Delegiertenversammlung LEGR und der Fraktionsversammlung Kindergarten werden wir nun konkret drei bis fünf Gemeinden mit Einzel- und Verbandsklägerinnen auswählen. Darauf basierend werden die Klagen ausgearbeitet und voraussichtlich im kommenden Frühjahr beim Verwaltungsgericht Graubünden eingereicht.
Interview: Deborah Conversano
Weitere Informationen
Dossier zur Begründung der Lohnklage des LEGR
Pressestimmen
Lehrer verklagen Gemeinden (Südostschweiz Online, 28.09.2016)
Kindergärtnerinnen gehen auf die Barrikaden (Südostschweiz Online, 23.09.2016)
Bündner Kindergärtnerinnen prüfen Lohnklage (Südostschweiz Online, 01.10.2015)