Frauen wollen faire Löhne – jetzt!

Für dieselbe Arbeit verdienen Frauen rund 20 Prozent weniger als Männer. Damit soll nun endlich Schluss sein. Eine nationale Grossdemonstration am 7. März 2015 in Bern wendet sich gegen die Lohndiskriminierung von Frauen. Auch der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH ruft zur Teilnahme auf.

(df) Noch immer verdienen Frauen rund 20 Prozent weniger als Männer bei gleichwertiger Arbeit. Laut Berechnungen des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes SGB entgehen den Frauen in der Schweiz deshalb rund 7,7 Milliarden Franken. Rechnet man diesen Betrag auf jede einzelne Frau um, so sind dies 8000 Franken pro Jahr. Aber nicht nur im Portemonnaie fehlen den Frauen rund 677 Franken pro Monat, Geld fehlt ihnen auch später bei der Rente in der AHV und in der Pensionskasse. Eine konsequente Umsetzung des Rechts auf gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit, wie es die Bundesverfassung seit 1981 vorsieht und wie dies seit 1996 im Gleichstellungsgesetz verankert ist, ist überfällig. «Wenn sich etwas bewegen soll, braucht es die öffentliche Präsenz der Frauen. Wir müssen klarmachen, dass wir nicht gewillt sind, die Diskriminierung bei den Löhnen einfach weiter zu schlucken», schreibt der Schweizerische Gewerkschaftsbund in einer Medienmitteilung: «Uns ist der Geduldsfaden gerissen. Wir wollen der Politik den Tarif durchgeben.» Mit der Erhöhung des Rentenalters, wie sie der Bundesrat vorsieht, wären die Frauen zudem doppelt gestraft. Die Arbeitgeberverbände SGB, Travail.Suisse und die grossen Frauenverbände der Schweiz, rufen deshalb am 7. März 2015 zu einer Grossdemonstration auf unter dem Motto «Lohngleichheit jetzt! Keine Erhöhung des Frauenrentenalters». Freiwillige Massnahmen zugunsten der Lohngleichheit hätten nicht zum Erfolg geführt, betont der SGB; dies beweise der wegen mangelnder Beteiligung der Unternehmen abgebrochene Lohngleichheitsdialog. Jetzt brauche es wirksame Lohnkontrollen. Der Bundesrat sei gefragt.

Unterstützung vom LCH
Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH stellt sich hinter das Anliegen und unterstützt die Demonstration am 7. März in Bern mit entsprechenden Statements. Die beiden Salärvergleichsstudien, die der LCH 2010 und 2014 in Auftrag gegeben hatte, zeigten deutlich: «Je mehr Frauen auf einer Schulstufe arbeiten, desto tiefer ist das Lohnniveau. Darum müssen insbesondere die Löhne der Kindergärtnerinnen sowie der Primarlehrerinnen und Primarlehrer zwingend steigen! Unterrichten ist auf allen Stufen wichtig und anspruchsvoll! Es kann nicht sein, dass bei kleineren Schuhnummern der Kinder auch die Löhne ihrer Lehrpersonen kleiner sind!», erklärt LCH-Zentralsekretärin Franziska Peterhans, die in Bern auch zu den Versammelten sprechen wird. 

Wichtige Infos
Samstag, 7. März 2015: Treffpunkt 13.30 Uhr, Schützenmatte Bern; Abschlusskundgebung auf dem Bundesplatz. Auf der Strecke Zürich - Olten - Bern verkehrt ein Extrazug (Zürich HB ab 11.19 Uhr), ein weiterer auf der Strecke Genf - Lausanne - Freiburg - Bern. Hin- und Rückfahrt im Extrazug sind gratis.Weitere Details sind unter www. sgb.ch und www.7märz2015.ch zu finden.

Datum

20.02.2015