Gemeinsam gegen Armut

Frühe Förderung und die Begleitung Jugendlicher und ihrer Eltern bei der Berufswahl sind nachhaltige Massnahmen für die Prävention von Armut. Das Nationale Programm gegen Armut hat zwei entsprechende Leitfäden zur Stärkung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus armutsbetroffenen Familien publiziert.

Die frühe Förderung gilt als zentrales Mittel zur Prävention von Armut. Kinder aus sozial benachteiligten Familien haben deutlich bessere Chancen auf einen guten Bildungs- und Berufsabschluss, wenn sie angemessen in ihrer Entwicklung gefördert und ihre Familien gezielt unterstützt werden. Darüber hinaus werden auch ihre Gesundheits- und Integrationschancen erhöht. Dies kann beispielsweise geschehen, indem der Zugang zu und die Qualität von familienexternen Betreuungsangeboten gesichert werden, die Eltern in ihren erzieherischen Aufgaben und die Ressourcen der Kinder frühzeitig gestärkt werden. Damit kann verhindert werden, dass Armut über die Generationen weitergegeben wird.

Der neue Leitfaden «Kriterien wirksamer Praxis in der frühen Förderung» beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die zu Kriterien wirksamer Praxis verdichtet wurden. Er enthält 11 Good-Practice-Kriterien sowie eine Checkliste, um wirksame Angebote der frühen Förderung zu konzipieren, aufzubauen, zu evaluieren und weiterzuentwickeln.

Eltern unterstützen, um die Berufswahl ihrer Kinder zu erleichtern
Menschen ohne Berufsabschluss befinden sich häufiger in prekären Beschäftigungsverhältnissen und sind häufiger von Armut betroffen. Eine Berufswahl, die den Interessen und Fähigkeiten Jugendlicher entspricht, ist eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Berufsabschluss, einen gelungenen Einstieg in den Arbeitsmarkt und ein finanziell unabhängiges und selbstbestimmtes Leben im Erwachsenenalter.
Der zweite Leitfaden «Die Begleitung und Unterstützung sozial benachteiligter Eltern bei der Berufswahl ihrer Kinder» richtet das Augenmerk auf die Rolle sozial benachteiligter Eltern im Berufswahlprozess ihrer Kinder und auf ihren Unterstützungsbedarf. Er soll verantwortlichen Fachpersonen und Entscheidungsträgern im Bildungs- und Sozialbereich bei der Verbesserung bestehender oder Entwicklung neuer Angebote als Planungsinstrument dienen. (pd)

Weitere Informationen
http://www.gegenarmut.ch
Leitfaden des Nationalen Programms gegen Armut: Kriterien wirksamer Praxis in der frühen Förderung
Leitfaden des Nationalen Programms gegen Armut: Eltern und die Berufswahl ihrer Kinder – wirksame Unterstützungsangebote

Datum

04.11.2016