Obligatorischer Informatikunterricht am Gymnasium?

Die Arbeit und der Umgang mit ICT-Anwendungen ist Teil der gymnasialen Ausbildung. Das Fach Informatik ist heute am Gymnasium ein Ergänzungsfach und kann von interessierten Schülerinnen und Schülern gewählt werden. Gemäss einer Medienmitteilung der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK vom 1. Februar 2017 ist der Vorstand der EDK der Ansicht, dass es Aspekte des Informatikunterrichts gibt, die für alle Schülerinnen und Schüler relevant sind. «Der EDK-Vorstand hat deshalb einen Rahmenlehrplan Informatik ausarbeiten lassen und gibt diesen, im Einvernehmen mit dem Vorsteher des Eidgenössischen Departementes für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), in eine Anhörung», steht in der Mitteilung weiter.

Vermittlung wichtiger Grundlagen statt von Anwenderkenntnissen
Beim Fach Informatik gehe es nicht um die Vermittlung von Anwenderkenntnissen, sondern um die Vermittlung von wichtigen Grundlagen der Informatik. Der für alle Schülerinnen und Schüler relevante Teil bestehe in einer breiten informatischen Grundbildung. Sie würden in verschiedene Konzepte eingeführt und sollten ein fundiertes Verständnis der Hintergründe der Informationsgesellschaft entwickeln. Des Weiteren solle in der Anhörung geklärt werden, wie das Fach im Maturitätsanerkennungsreglement verankert werden solle. «Für den Erlass der Rahmenlehrpläne für die gymnasialen Maturitätsschulen ist die EDK zuständig. Sie wird auf Basis der Ergebnisse der Anhörung voraussichtlich im Oktober 2017 über den Erlass des Rahmenlehrplans Informatik befinden», schreibt die EDK. Für die schweizweite Einführung eines obligatorischen Informatik-Angebotes wäre zudem in der Folge zusammen mit dem Bund eine parallele Revision der jeweiligen Rechtsgrundlagen notwendig. (pd)

Informationen
Medienmitteilung der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK vom 01.02.2017: Informatik-Obligatorium am Gymnasium: EDK startet Anhörung