Quote von 95 Prozent nicht erreicht

2015 erwarben 91 Prozent der Jugendlichen bis zum 25. Altersjahr einen Abschluss der Sekundarstufe II. Je nach Geschlecht, Migrationsstatus und Region bestehen aber grosse Unterschiede. Dies hat eine Längsschnittanalyse des Bundesamts für Statistik ergeben. Damit wurde das bildungspolitisch angestrebte Ziel von 95 Prozent verpasst.

95 Prozent aller 25-Jährigen verfügen über einen Abschluss der Sekundarstufe II. Auf diese Quote haben sich der Bund, die Kantone und Organisationen der Arbeitswelt und Bildung wie der LCH als eines der gemeinsamen bildungspolitischen Ziele festgelegt. Ein Erstabschluss auf der Sekundarstufe II gilt als zentraler Faktor für eine nachhaltige und erfolgreiche Integration in die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft, da er sowohl Zugang zum Arbeitsmarkt als auch zu den Ausbildungen auf der Tertiärstufe gewährt.

Für das Jahr 2015 war es nun dank der Einführung des einheitlichen Personenidentifikators und der modernisierten Erhebungen zum ersten Mal möglich, die Quote der Erstabschlüsse auf der Sekundarstufe II bis zum 25. Altersjahr zuverlässig und detailliert zu berechnen. Sie liegt gemäss einer Erhebung des Bundesamts für Statistik BFS bei 90,9 Prozent, was rund 77'000 zertifizierten Jugendlichen entspricht. Davon betreffen 65,2 Prozent die berufliche Grundbildung und 25,7 Prozent der Allgemeinbildung. Dabei liegt die Abschlussquote der Frauen mit 92,9 Prozent 4 Punkte höher als jene der Männer.

Noch grössere Unterschiede ergeben sich nach dem Migrationsstatus. Die Quote der Erstabschlüsse auf der Sekundarstufe II beläuft sich bei hierzulande geborenen Schweizerinnen und Schweizern auf 94 Prozent und damit nah beim angestrebten politischen Ziel. Sie sinkt aber auf 86,2 Prozent für in der Schweiz geborenen Ausländerinnen und Ausländer und fällt auf 72,5 Prozent für solche, die im Ausland geboren sind. Damit ist klar, dass hier Nachholbedarf besteht. Die Differenzen nehmen je nach Wohnort wieder etwas ab. Während die Quote der Erstabschlüsse in den Kernstädten 86,5 Prozent beträgt, steigt sie je weiter man sich davon entfernt: 90,8 Prozent in Agglomerationsgemeinden und 94,1 Prozent in ländlichen Gemeinden. Ähnlich verhalten sich die Unterschiede nach Sprachregion. In der Deutschschweiz und der rätoromanischen Schweiz liegt die Quote bei 92,7 Prozent und damit höher als in der italienischsprachigen Schweiz mit 87,9 Prozent und der Romandie mit 86,4 Prozent.

In seiner Medienmitteilung schreibt das BFS, dass die festgestellten Unterschiede bei der Quote mehrere Ursachen hätten und sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht eindeutig begründen liessen. Deshalb seien vertiefte Recherchen notwendig. (pd/mw; Foto: thinkstock/XiXinXing) 

Weitere Informationen 

Medienmitteilung des Bundesamts für Statistik vom 23. Januar 2018: «90,9% der jungen Erwachsenen mit einem Abschluss der Sekundarstufe II bis zum 25. Altersjahr»
 

Datum

25.01.2018