Tabakschutzinitiative offiziell eingereicht

Am 12. September 2019 sind in Bern 113'500 beglaubigte Unterschriften zu der von verschiedenen Gesundheitsorganisationen lancierten Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» übergeben worden. Die Politik ist nun an der Reihe, den konsequenten Jugendschutz mit wirksamen Massnahmen umzusetzen.

Gerade weil Kinder und Jugendliche besonders empfänglich für Werbung von Tabakprodukten sind, darf diese sie unter keinen Umständen erreichen. So befürworten gemäss dem Suchtmonitoring Schweiz 2016 58 Prozent der Schweizer Bevölkerung ein allgemeines Werbeverbot für Tabakprodukte. Ein wichtiger Zwischenschritt wurde am 12. September 2019 in Bern erreicht: Insgesamt 113'500 beglaubigte Unterschriften zur Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» wurden der Bundeskanzlei überreicht. Hinter dieser Initiative steht eine Allianz von verschiedenen Gesundheitsorganisationen der Schweiz, zu denen mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz, pharmaSuisse, die FMH und auch der LCH gehören.

Griffiger Jugendschutz notwendig
Bundesrat und Parlament sind nun gefordert, den konsequenten Jugendschutz umzusetzen. Andernfalls wird das Schweizer Volk über die Initiative entscheiden müssen. Ein konsequenter Jugendschutz beinhaltet aus Sicht des Initiativkomitees ein Verbot für jegliche Tabakwerbung, die Kinder und Jugendliche erreicht – nicht nur in Printmedien, sondern auch im Internet, in Kinos und auf Plakaten. Ausserdem will die Initiative die Verkaufsförderung durch Gratisabgabe von Tabakprodukten sowie das Sponsoring öffentlicher und privater Anlässe durch Tabakfirmen unterbinden. Die Volksinitiative hat bereits Wirkung gezeigt: Im Vorschlag der ständerätlichen Gesundheitskommission für das Tabakproduktegesetz sind wesentliche Forderungen der Initianten eingeflossen.

Konvention endlich ratifizieren
Mit einem weitgehenden Verbot von Werbung, Promotion und Sponsoring für Tabakwaren würde die Schweiz auch eine der zentralen Forderungen der internationalen Rahmenkonvention über die Tabakkontrolle der WHO erfüllen. Sie hat zwar die Konvention 2004 unterzeichnet, aber als eines von wenigen Ländern Europas bis heute noch nicht ratifiziert. Mit der Umsetzung der Konvention würde einem weiteren Anliegen der Volksinitiative Rechnung getragen. (pd/mw; Foto: Initiativkomitee «Ja zum Schutze der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»)

Weitere Informationen
Medienmitteilung zur Volksinitiative «Ja zum Schutze der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» vom 12. September 2019: «Unterschriften sind eingereicht – Anliegen ist dringender denn je»
www.kinderohnetabak.ch 

Datum

12.09.2019