Wer rechnet, stärkt die AHV

Die Renten der Pensionskassen sinken, sodass die Beiträge aus AHV und Pensionskasse den bisherigen Lebensstandard in vielen Fällen nicht mehr garantieren können. Die «Allianz für eine starke AHV», zu der auch LCH und SER zählen, verlangt daher eine Anhebung der AHV-Altersrente, um so die Rentenverluste auszugleichen.

Lehrpersonen zahlen immer mehr in die Pensionskasse ein, erhalten aber je länger je weniger Rente aus der zweiten Säule. Ein Ja zur AHVplus-Initiative korrigiert diesen Leistungsabbau. LCH und SER unterstützen die Volksinitiative, die am 25. September zur Abstimmung kommt.

Fatale Folgen für Teilzeit arbeitende Lehrpersonen
Zum Auftakt der Kampagne für die AHVplus-Initiative war Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, an der Medienkonferenz vom 30. Juni 2016 in Bern vor Ort, um insbesondere die Folgen des Rentenabbaus für die Lehrpersonen aufzuzeigen. Eine besonders starke Benachteiligung würden dabei vor allem Lehrerinnen erfahren, die aus familiären Gründen oft Teilzeit arbeiteten und Lücken im Aufbau der zweiten Säule hätten. Die Renten würden tief ausfallen. «Lehrerinnen sind daher auf eine Rente in der bisherigen Höhe angewiesen», betont Zemp. «Sinkt der Umwandlungssatz, dann können immer weniger Lehrpersonen nach der Pensionierung mit ihren Renten aus AHV und Pensionskasse die ‹gewohnte Lebenshaltung in angemessener Weise› fortsetzen, wie es die Verfassung vorschreibt.»

AHV muss ausgebaut werden
Im Vergleich zur zweiten und dritten Säule ist die AHV weit weniger den Risiken an der Börse ausgesetzt. Die AHV ist daher die sicherste Altersvorsorge. In Anbetracht aber, dass die AHV-Renten den Löhnen immer mehr hinterher hinken, da sie seit rund 40 Jahren nicht mehr grundsätzlich verbessert wurden, sondern lediglich alle zwei Jahre der Teuerung und nur teilweise der Lohnentwicklung angepasst worden sind, ist eine Aufbesserung nun überfällig.

LCH und SER unterstützen AHVplus-Initiative
Am 25. September 2016 stimmen die Schweizer Bürgerinnen und Bürger über die Volksinitiative AHVplus ab. Sie verlangt eine Erhöhung der AHV-Renten um 10 Prozent. Die Initianten schlagen vor, diesen Zustupf über je 0,4 Lohnprozente für Arbeitsnehmende und Arbeitgebende zu finanzieren. Eine Angestellte/ein Angestellter mit einem Monatslohn von CHF 6000.– müsste gerade mal 27 Franken mehr pro Monat bezahlen. Dafür erhielte sie/er später aber eine deutlich höhere Rente. Das schafft keine Pensionskasse und keine dritte Säule. «Ohne Kompensation dieser Kürzungen durch eine massvolle Erhöhung der AHV-Renten um 10% ist dieser massive Rentenabbau in der zweiten Säule nicht zu verkraften», ist Beat W. Zemp überzeugt. Die Lehrerverbände der Deutschschweiz und der Romandie, LCH und SER, unterstützen deshalb die Volksinitiative AHVplus. Die «Allianz für eine starke AHV» wird von allen Gewerkschaften, den grossen Arbeitnehmerorganisationen des öffentlichen Sektors, den Rentnerorganisationen VASOS/AVIVO sowie der SP, den Grünen, der Juso und den Jungen Grünen getragen.

Eigene voraussichtliche AHV-Rente berechnen
Parallel zum Auftakt der Kampagne für die AHVplus-Initiative hat der Schweizerische Gewerkschaftsbund SGB den AHVplus-Rentenrechner lanciert. Dieses benutzerfreundliche Online-Tool ermöglicht eine Schätzung der künftigen Renteneinkünfte. (pd/bm)


Weiterlesen  
Beat W. Zemp: «Ausgleich für Rentensenkungen in der PK von Lehrpersonen ist nötig!» (30.06.2016)
Rentenabbau stoppen – AHV stärken (LCH-News vom 28.06.2014)
Einreichung der Volksinitiative AHVplus (LCH-News vom 17.01.2014)


Dokumentation zur Medienkonferenz
Alle Referate der Konferenz inklusive erläuternde Grafiken sowie Kurzargumentarium sind auf der Website des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes SGB abrufbar: www.sgb.ch

Links
www.ahvplus-initiative.ch
http://www.ahvplus-rechner.ch

Datum

30.06.2016