5 Änderungsvorschläge für das «3/5»-Modell

Die kontrovers diskutierte Debatte um den Fremdsprachenunterricht auf der Primarstufe bringt das Modell «3/5» der EDK ins Wanken. Vor diesem Hintergrund nennt Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, gegenüber dem Tages-Anzeiger 5 Änderungsvorschläge, die den Widerstand in den Kantonen besänftigen und das EDK-Modell retten könnten.

Auf der Primarstufe soll nur noch eine Fremdsprache unterrichtet werden, das Modell «3/5» (ab der 3. Klasse die erste, ab der 5. Klasse die zweite Fremdsprache) soll beibehalten werden, das Frühfranzösisch soll auf die Oberstufe verlegt werden, die erste Fremdsprache in der Primarschule muss eine Landessprache sein... Die Forderungen und Vorstellungen, wie der Fremdsprachenunterricht auf der Primarstufe zu gestalten sei, unterscheiden sich innerhalb der Kantone stark. Initiativen wurden lanciert und kamen teils zustande; selbst Bundesrat Alain Berset droht mit einem Eingreifen des Bundes, falls die Harmonisierung nicht zustande kommt. 

In der Tat, das Ziel einer Harmonisierung scheint weiter entfernt zu sein denn je. Das Fremdsprachenmodell «3/5» der EDK steht damit auf wackligen Füssen. In einer zentralen Frage konnte allerdings ein Meilenstein gesetzt werden: Die beiden Dachverbände der Lehrerinnen und Lehrer der Deutschschweiz und der Romandie, LCH und SER, haben sich an der Präsidentenkonferenz vom 10. September 2014 in einer Konsultativabstimmung ganz klar für eine Landessprache als erste Fremdsprache ausgesprochen. Beat W. Zemp, Zentralpräsident, nennt gegenüber dem Tages-Anzeiger fünf Änderungsvorschläge, mit denen das EDK-Modell doch noch gerettet werden könnte:

  • Alle Kantone sollen spätestens ab der dritten Primarschulklasse eine Landessprache als erste Fremdsprache einführen.
  • Alle Kantone sollen spätestens ab der fünften Klasse Englisch als Wahlfach anbieten.
  • Ab der siebten Klasse und bis zum Ende der Sekundarstufe sind sowohl Englisch als auch Französisch obligatorisch.
  • Die Leistungsevaluation von Französisch und Englisch auf der Primarstufe soll verbessert werden.
  • Die Lehrmittel und Stundendotationen sollen diesem didaktischen Konzept angepasst werden.


Lesen Sie den Beitrag «Die fünf Bedingungen der Lehrer im Sprachenstreit» im Tagesanzeiger online vom 19. September und erfahren Sie, wie Beat W. Zemp seine Änderungsvorschläge begründet. (bm)

Pressestimmen
Die aktuellen Pressestimmen zum Fremdsprachenunterricht können Sie zudem unter folgendem Link abrufen: LCH in den Medien

 

Datum

24.09.2014