Schweizer Bildungstag 2019 und PrK

Am Schweizer Bildungstag vom 6. September 2019 in Bern tauschten sich rund 130 Personen aus Bildung und Politik über ihre Vorstellungen für die Schweizer Bildung aus. Gleichentags fällten die Lehrerinnen- und Lehrerdachverbände LCH und SER an ihrer gemeinsamen Sitzung einen historischen Entscheid.

Alle zwei Jahre organisieren die Lehrerinnen- und Lehrerdachverbände der Deutschschweiz und der Romandie, der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH und der Syndicat des enseignants romands SER, den Schweizer Bildungstag. Die Veranstaltung am 6. September 2019 im Hotel Schweizerhof in Bern stand unter dem Motto «Bildung und Politik im Gespräch». Rund 130 geladene Gäste folgten der Einladung der Dachverbände. Christian Rüefli, Geschäftsführer Büro Vatter, stellte in seinem Inputreferat die Resultate einer Analyse vor, die er im Auftrag der zwei Verbände durchgeführt hatte. In dieser wurden die bildungspolitischen Profile der nationalen Partei anhand von sieben konkreten Fragestellungen miteinander verglichen. Anschliessend diskutierten Mitglieder des National- und Ständerats die Positionen ihrer Parteien zur Schweizer Bildung. Danach glichen kantonale Bildungsdirektorinnen und -direktoren die Vorstellungen der eidgenössischen Räte mit den Gegebenheiten ab, die sie als Verantwortliche bei der Umsetzung auf kantonaler Ebene antreffen. 

Sieben Chancen für die Schule
Zum Schluss des Bildungstags präsentierten LCH und SER sieben Forderungen, die sie als Chancen für die Bildung erachten. Sie befassen sich mit folgenden Themen: faire Bildungschancen für alle, Stärkung der Ausbildung der Primarlehrpersonen, Gewährleistung eines Abschlusses auf Sekundarstufe II, substanzielle öffentliche Finanzierung von Universitäten und Hochschulen, wirksamer Einsatz digitaler Technologien in der Schule, mehr Sprachaustausch und umfassender Gesundheitsschutz in den Bildungseinrichtungen. LCH und SER sind überzeugt, dass die rasche Umsetzung dieser sieben Forderungen sich positiv auf die Qualität der Bildung und der öffentlichen Schule auswirken wird. Aus ihrer Sicht stehen die politischen Akteurinnen und Akteure in der Verantwortung, damit das Wohlergehen unseres Landes gewährleistet bleibt.


Historischer Entscheid
Am Nachmittag fand die gemeinsame Sitzung der Präsidentenkonferenz LCH und des erweiterten Comité du SER (CoSER) statt. Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin LCH, und Samuel Rohrbach, Präsident SER, führten durch das Traktandum «Bildung Schweiz – Formation Suisse». «Heute geht es um einen historischen Entscheid: Wollt ihr LCH und SER den Weg ebnen für eine gemeinsame Zukunft?», brachte Dagmar Rösler die zentrale Frage auf den Punkt. Die beiden Verbände sind seit längerer Zeit im Gespräch über einen Zusammenschluss. Einstimmig genehmigten die Präsidentinnen und Präsidenten LCH und der CoSER dieses Vorhaben. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus gleich vielen Vertreterinnen und Vertretern beider Verbände, wird mögliche Szenarien für einen Schweizer Dachverband erarbeiten und neue Statuten vorbereiten. Aufgrund der umfangreichen Arbeiten ist frühestens 2022 mit der Bildung des neuen Verbands zu rechnen. (Fotos: Marc Renaud)

Datum

10.09.2019

Ort
Bern

Autor
mw/dc