Zentral: Ausbildung sozialer Kompetenzen

economiesuisse stellt Forderungen für einen digitalisierten Unterricht. Unter anderem sieht der Wirtschaftsverband dabei eine Aufweichung der Stammklassen vor. Für Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, werden Stammklassen durch die Digitalisierung nicht überflüssig. Von hoher Relevanz bleiben zudem die Sozialkompetenzen. 

Schätzungen zufolge werden zwei Drittel der heutigen Schülerinnen und Schüler in einem Beruf oder einer Funktion arbeiten, die es heute noch nicht gibt. Die Digitalisierung verändert den Arbeitsmarkt rasant. economiesuisse, der Dachverband der Schweizer Wirtschaft, fordert deshalb, dass die Bildung noch mehr darauf eingeht und auf grosse technische und gesellschaftliche Umwälzungen Antworten findet. In seiner Medienmitteilung vom 9. Februar 2018 stellt er deshalb Forderungen für einen digitalen Wandel im Schweizer Schulsystem. Diese beinhalten insbesondere eine konsequente Umsetzung des Lehrplans 21 und eine Aufweichung der Stammklassen in Mathematik und in der Erstsprache.

Digitaler Unterricht in Stammklassen
Für economiesuisse versprechen die Kombination aus leistungsbasierten Klassen und individuellem digitalem Lernen den grössten Schulerfolg. Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, sieht dies anders: «Der individuelle Lernprozess kann künftig auch digital abgebildet werden, ohne Stammklassen aufzulösen», sagte er gegenüber dem Tages-Anzeiger vom 9. Februar 2018. Der Berner Erziehungsdirektor Bernhard Pulver betonte gegenüber derselben Zeitung, dass es zudem wichtig sei, dass sich die Schule auf ihre klassische Aufgabe besinne und den Schülern die Haltung vermittle, keine Angst vor Veränderungen zu haben und Innovationen offen zu begegnen.

Sozialkompetenzen in heterogenen Klassen fördern
Im Forderungspapier von economiesuisse wird insbesondere auch die Relevanz von Sozialkompetenzen betont. Der Wirtschaftsverband verweist dabei auf Studien, die zeigen, dass soziale Kompetenzen künftig auf dem Arbeitsmarkt noch stärker nachgefragt werden. Auch aus diesem Grund werden nach Zemp Klassenzimmer und Lehrpersonen nicht überflüssig. Soziale Kompetenzen kämen gerade in leistungsbasierten Klassen zu kurz. «Die Schüler lernen in heterogenen Klassen viel voneinander», so Zemp. (ff/pd, Foto: Thinkstock/machineheadz)

Weitere Informationen 
Primarschüler für den Arbeitsmarkt fit machen (Tages-Anzeiger, 09.02.2018)

Individuelle Förderung dank Digitalisierung der Schule (Medienmitteilung economiesuisse, 09.02.2018)

Datum

12.02.2018