Der Abstimmung an der Präsidienkonferenz gingen engagierte Voten seitens der Vertreterinnen und Vertreter der Kantonalsektionen des LCH als auch des SER voran. Die Romandie betrachte die Entscheide in den Kantonen Thurgau und Nidwalden, wo der Grosse Rat, respektive der Regierungsrat Französisch aus der Primarschule kippen wollen, als Missachtung ihrer Sprache und Kultur, ja gar als Verbrechen wider die nationale Einheit. Die Präsidentin von Bildung Thurgau, Anne Varenne, betonte hingegen, dass sie das Anliegen «zuerst eine Landessprache» unterstütze, sich aber für einen qualitativ guten Unterricht in nur einer Fremdsprache einsetze. Auch Annamarie Bürkli, Präsidentin des Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverbandes, erklärte, dass sich die Initiative «Eine Fremdsprache auf der Primarstufe» nicht gegen eine bestimmte Sprache richte. «Wir wollen sehr wohl eine Landessprache pflegen.» LCH und SER werden nun in den kommenden Monaten eine gemeinsame Stellungnahme zu dieser neuen Position zum Fremdsprachenunterricht zu Handen ihrer Delegiertenversammlungen erarbeiten und dann gegenüber der EDK und dem Bund vertreten. Diese Stellungnahme wird eine wichtige Rolle bei der Bilanz der Umsetzung des HarmoS-Konkordats spielen, die nach Ablauf der sechsjährigen Umsetzungsfrist ab August 2015 zu ziehen ist. Die Präsidienkonferenz von LCH und SER hat daher beschlossen, am 28. August 2015 den 3. Schweizer Bildungstag dieser Bilanz zu widmen.
12.
September 2014 | Bern
Landessprache hat Vorrang
Als erste Fremdsprache in der Primarschule sollen Schülerinnen und Schüler eine Landessprache lernen. Dies beschlossen die Dachverbände der Lehrerinnen und Lehrer der Deutschschweiz und der Romandie LCH und SER in einer Konsultativ-Abstimmung an der gemeinsamen Präsidienkonferenz vom 10. September 2014 in Bern.
Datum
Ort
Bern