Ein weiterer unverständlicher Entscheid des Kantonsrats

Nachdem der Kantonsrat es bereits im November nicht nötig hielt, dem Staatspersonal für 2022 den vollen Teuerungsausgleich zuzugestehen, scheint sich dieses Trauerspiel für nächstes Jahr zu wiederholen. Im Rahmen des Aufgaben- und Finanzplans, der in der Februarsession diskutiert wurde, hat der Rat den bereits eher bescheidenen Vorschlag der Regierung, für 2024 einen Teuerungsausgleich von 1.7% für das Staatspersonal einzuplanen, auf 1.4% gekürzt.

Dabei geht das Seco im Jahr 2023 von einer Teuerung von 2.2% und Economiesuisse gar von 2.7% aus. Ein Antrag der SP-Fraktion, 2.2% für den Teuerungsausgleich 2024 vorzusehen respektive den vollen Teuerungsausgleich zu gewähren, wurde im Rat ebenso abgelehnt.

Auch wenn die wirklich entscheidende Abstimmung zum Teuerungsausgleich erst im Spätherbst im Rahmen der Budgetdebatte stattfinden wird, ist der KLV St. Gallen irritiert von dieser Politik, die von keinerlei Wertschätzung und von wenig Weitsicht geprägt ist. So wird dem Arbeitskräftemangel im Bildungs-, Gesundheits- und Sicherheitsbereich kaum beizukommen sein. Der KLV St. Gallen überlegt sich gemeinsam mit den Verbänden der anderen Staatsangestellten geeignete Massnahmen, um spätestens im Herbst deutliche Präsenz zu markieren und wird allenfalls auch zu entsprechenden Aktionen mit Signalwirkung aufrufen.

Datum

20.02.2023