Neues Jahr, neues Glück? Das können wir brauchen. Ein Blick zurück zeigt, dass wir da durchaus zuversichtlich sein dürfen: Im Kanton Schwyz hat das Stimmvolk Ende September beschlossen, die Einstiegslöhne der Lehrpersonen anzuheben – ein historischer Erfolg, der ohne den Einsatz des Verbands Lehrerinnen und Lehrer Kanton Schwyz (LSZ) nicht möglich gewesen wäre.
Ein Blick zurück zeigt, dass wir zufrieden sein dürfen.
Ende November folgten zwei weitere ermutigende Volksentscheide aus der Innerschweiz: Mit deutlichem Mehr lehnte das Stimmvolk in Uri die neue Volksschulverordnung ab – ermöglicht durch das Referendum des dortigen Kantonalverbands LUR. Der Kanton Obwalden hat ein neues Bildungsgesetz angenommen, das vom LVO unterstützt worden war.
Bereits im Sommer 2024 kamen zudem in den Kantonen Bern und Aargau Volksinitiativen zur Sicherung der Bildungsqualität zustande. Bildung Bern und Bildung Aargau haben die anspruchsvolle Unterschriftensammlung mit scheinbarer Leichtigkeit genommen.
Der Einsatz in den Kantonen zahlt sich aus
Diese Beispiele zeigen stellvertretend und eindrücklich: Ohne den Einsatz unserer Mitgliedsorganisationen wäre unsere nationale Arbeit nur halb so gewichtig. Was sie täglich – oft unter anspruchsvollen Rahmenbedingungen – leisten, verdient grössten Respekt.
Unsere Kantonalsektionen, Stufen- und Fachverbände tragen bildungspolitische Anliegen in die Kantone, arbeiten in Fach- und Arbeitsgruppen mit und geben den Lehrpersonen vor Ort eine starke Stimme. An dieser Stelle möchte ich Ihnen allen aufrichtig dafür danken.
Was bringt die Trendwende?
Die kommenden Jahre werden das Bildungssystem verändern. Neue Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen ab 2027 einen voraussichtlich markanten Rückgang der Schülerinnen- und Schülerzahlen.
Dieser demografische Wandel eröffnet Chancen. Die Zeit des Lehrpersonenmangels dürfte langsam zu Ende gehen. Der Umbruch stellt uns aber auch vor Fragen: Was bedeutet der Rückgang für Ressourcen, Personalplanung und Angebotsvielfalt? Und wie sichern wir Qualität und Chancengerechtigkeit – unabhängig von Klassengrössen und regionalen Unterschieden?
Umfrage zur inklusionsorientierten Schule
Ein zentrales Thema der nächsten Monate wird zudem die neue LCH-Studie sein, die wir gemeinsam mit unseren Mitgliedsorganisationen und dem Forschungsinstitut GFS Bern durchführen werden. Im Fokus steht die inklusionsorientierte Schule – ein Thema, das Lehrpersonen und weitere schulische Fachpersonen stark fordert.
Konkret wollen wir wissen: Wie sind die Schulen ausgestattet? Wo zeigen sich Belastungen im Alltag – und was wirkt entlastend? Wie stehen Lehrpersonen und das Fachpersonal grundsätzlich zur inklusiven Schule, und unter welchen Bedingungen kann sie gelingen? Die Resultate sollen nicht nur ein Stimmungsbild abgeben, sondern eine fundierte Basis für politische Diskussionen und realistische Verbesserungen liefern.
2026 wird für die Lehrpersonen- und Fachorganisationen darum ein Jahr des Dialogs, der Klärung und der gemeinsamen Positionierung. Sie, liebe Leserinnen und Leser, können mithelfen, indem Sie sich an dieser Umfrage beteiligen. Ich ermuntere Sie ausdrücklich dazu. Denn Ihre Expertise, Ihre Erfahrung und der gemeinsame Wille aller Mitglieds- und Fachorganisationen, sich für die Volksschule und gute Arbeitsbedingungen einzusetzen, machen unseren Verband stark.
Ich danke Ihnen für die Unterstützung durchs Jahr hinweg und wünsche Ihnen ein erfolgreiches und glückliches neues Jahr.
