AG: Verbände gegen Initiative

Im Kanton Aargau wird im Februar über die Initiative «Ja zu einer guten Bildung – Nein zum Lehrplan 21» abgestimmt. Für ein Nein setzen sich die Aargauer Verbände der Lehrerinnen und Lehrer (alv), Schulleiterinnen und Schulleiter (VSLAG) und Schulpflegepräsidentinnen und -präsidenten (VASP) ein.

In einer gemeinsamen Medienmitteilung legen der aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband alv, der Verband Aargauischer Schulleiterinnen und Schulleiter VSLAG und der Verband Aargauer Schulpflegepräsidentinnen und -präsidenten VASP ihre Argumente gegen die Initiative «Ja zu einer guten Bildung – Nein zum Lehrplan 21» vor. Sie schreiben: «Der Titel ist irreführend, denn wir stimmen nicht über den Lehrplan 21 ab, sondern ausschliesslich über eine Änderung des Paragraphen 13 im Schulgesetz.»

Der Lehrplan 21 diene als Basis für die Kantone, ihre jeweiligen Lehrpläne den Harmonisierungsanforderungen, die in der Bundesverfassung definiert sind, anzupassen. Der Kanton Aargau werde einen eigenen neuen Lehrplan auf der Basis der Vorlage erarbeiten und dabei wichtige Anliegen der Bildungsverantwortlichen aufnehmen können. «Der Kanton Aargau braucht einen neuen Lehrplan, der den Anforderungen der heutigen Gesellschaft und den Herausforderungen der Wirtschaft Rechnung trägt.» Dies habe unter anderem auch den Aargauischen und Schweizerischen Gewerbeverband sowie die Swissmem veranlasst, ein Nein zur Initiative zu empfehlen. 


Dreimal Nein aus Sicht der Verbände
Die Verbände schreiben weiter, mit der Initiative werde das Fächerangebot beschränkt, der Handlungsspielraum von Schulen vor Ort eingeschränkt und eine Annahme würde zu einem bildungspolitischen Sololauf führen. Sie sagen zu allen drei Punkten Nein und schreiben: «Die drei Verbände sehen sich in der Pflicht, sachbezogen und umfassend über die negativen Konsequenzen, die eine Annahme der Initiative zur Folge hätten, zu informieren. Demokratisch verantwortungsvoll handeln kann nur, wer möglichst alle Fakten kennt und auf deren Basis entscheidet. Wir verwehren uns gegen die Anschuldigungen des Initiativkomitees, Falschaussagen zu postulieren und einseitige und tendenziöse Propaganda zu verbreiten.» Die Abstimmung im Kanton Aargau erfolgt am 12. Februar 2017. Volksabstimmungen in den Kantonen St.Gallen, Basel-Landschaft, Appenzell Innerrhoden, Thurgau und Schaffhausen, die sich ebenfalls mit Lehrplaninhalten befassten, wurden allesamt verworfen. (pd)

Weitere Informationen
Medienmitteilung von alv, VSL AG und VASP vom 9. Januar 2017: Nein zur schädlichen Bildungsinitiative

 

Datum

12.01.2017