Dem Illettrismus entgegenwirken

Die Website des Europäischen Netzwerks zur Lese- und Schreibförderung ELINET liefert interessante Informationen zu ebendieser Förderung. Neben verschiedenen Länderstudien zum Bildungsbereich bietet die Plattform auch einen Überblick über «Good Practice»-Beispiele, die zur Lese- und Schreibförderung beitragen.

Wie funktioniert das Bildungssystem in Deutschland? Welche Ergebnisse hat Österreich in der PISA-Studie erzielt? Was macht England, um die Lese- und Schreibkompetenz seiner Bevölkerung zu fördern? Antworten auf all diese Fragen und mehr finden Interessierte in den Länderreports, die das Team vom Europäischen Netzwerk zur Lese- und Schreibförderung ELINET aufgearbeitet hat. Die entsprechende Website ist hauptsächlich in Englisch gehalten.

Aufschlussreiche Länderreports
Gemeinsam mit 80 Partner-Organisationen aus 28 Ländern hat das Team von ELINET Länderreports zu jedem dieser Länder ausgearbeitet. In den Reports werden die jeweiligen Bildungssysteme und die PISA-Ergebnisse analysiert und vorgestellt. Ausserdem werden die Problembereiche und der damit verbundene Handlungsbedarf jedes Landes aufgezeigt. Die jeweilige Lektüre gibt auch Aufschluss darüber, was in einem Land bereits zur Förderung der Lese- und Schreibkompetenzen unternommen wird und ob diese Versuche effektiv sind. Von jedem Länderreport gibt es auch eine Kurzfassung.

Wenn das Lesen zum Problem wird
In der Schweiz sind über 800 000 Personen von Illettrismus betroffen. Diese können einen Text entziffern, verstehen dessen Inhalt jedoch kaum oder gar nicht. Obwohl schon viele effektive Projekte zur Gegensteuer lanciert worden sind, steht die Schweiz immer noch vor Herausforderungen. So fehlt den Kantonen laut dem Länderreport zur Schweiz beispielsweise eine gewisse rechtliche Basis, um überhaupt zu einer Qualitätssteigerung in der Lesefrühförderung beitragen zu können.

Das Bewusstsein aller fördern
Im Rahmen der Länderreports und der «Good Practice»-Beispiele hat ELINET einen «Europäischen Referenzrahmen Guter Praxis» erarbeitet, dessen Kriterien auf der Website erklärt werden. Parallel ist die «Erklärung des Grundrechts europäischer Bürgerinnen und Bürger auf Lese- und Schreibkompetenz» entstanden. Die Website unterstützt mit Instrumenten und Materialien all jene, die auf die Notwendigkeit einer umfassenden Lese- und Schreibförderung aufmerksam machen wollen.

Das Netzwerk
Das Europäische Netzwerk zur Lese- und Schreibförderung ELINET wurde im Februar 2014 gegründet und mit drei Millionen Euro von der Europäischen Kommission finanziert. Das Programm war auf zwei Jahre ausgelegt und wurde dementsprechend vergangenen Januar abgeschlossen. Das übergeordnete Ziel des Programms war es, die Lese- und Schreibkompetenzen in allen Ländern Europas zu fördern. ELINET versteht Lese- und Schreibförderung als lebenslange Aufgabe, weshalb die Website weiterhin für alle Interessierten zugänglich bleiben soll. (aw, Bild: European Literacy Policy Network)

Weitere Informationen
www.eli-net.eu

Datum

25.10.2016