Ehrendingen verbietet Elterntaxis

Die Gemeinde Ehrendingen (AG) wird ab Mitte Februar für zwei Monate ein Verbot von Elterntaxis testen. Wie die Tagesschau von SRF am 24. Januar berichtete, hat der dortige Gemeinderat beschlossen, mit einem Halteverbot für weniger Verkehrschaos vor den Schulen zu sorgen. Der LCH hat sich bereits 2016 mit Elterntaxis beschäftigt.

Von Mitte Februar 2019 bis zu den Frühlingsferien ist es Eltern von Schülerinnen und Schülern in der Aargauer Gemeinde Ehrendingen untersagt, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren. Dies hat der Gemeinderat beschlossen, eine richterliche Anordnung benötigt er dafür nicht. Mit einem Halteverbot vor den Schulhäusern möchte der Gemeinderat für mehr Sicherheit sorgen. Der Gemeindepräsident Urs Burkhard erklärt in einem Bericht der SRF-Tagesschau, dass die Situation eskaliert und eine massive Gefahrenzone für die Schülerinnen und Schüler entstanden sei. Während drei Jahren habe die Gemeinde die Eltern mittels verschiedener Schreiben aufgefordert, «Taxidienste für ihre Sprösslinge zu unterlassen». Die Elternbriefe hätten nicht gefruchtet.

Teilweise nachvollziehbar
Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, nimmt im Bericht ebenfalls Stellung. Er kann nachvollziehen, wenn alleinerziehende Eltern ihre Kinder zu Schule fahren, um sicherzugehen, dass sie wirklich dort ankommen. Diese seien dann meist selbst auf dem Weg zur Arbeit und hätten keine Möglichkeit zu reagieren. Allerdings habe er kein Verständnis dafür, wenn dies aus reiner Bequemlichkeit geschehe. «Dann nimmt man den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ganz viel zu lernen, was man auf dem Schulweg eben auch tun kann.» Der LCH hat bereits 2016 in seinem Positionspapier «Sicherheit auf dem Schulweg» auf die Probleme mit vermehrtem Verkehr in der Umgebung von Schulhäusern hingewiesen. Dieser führe zu teilweise chaotischen und gefährlichen Situationen, «welche die eigenen oder andere Kinder gefährden können».

Verschiedene Verantwortlichkeiten
Im Positionspapier führt der LCH aus, inwiefern Schulwege Übungsfelder für die Kinder sein können. Er zeigt überdies auf, welchen Beitrag die Eltern zu mehr Sicherheit auf dem Schulweg leisten können. Schliesslich formuliert der LCH fünf Forderungen für mehr Sicherheit auf dem Schulweg. Dort steht unter anderem auch, dass Gemeinden verkehrs- und sicherheitstechnisch gute Voraussetzungen schaffen sollen und dass Aussteigeorte für private Autos sicher sein müssen und keine Kinder gefährden dürfen. (pd/aw; Foto: SRF)

Weitere Informationen
Elterntaxis werden für Schulen zum Problem (Tagesschau SRF, 24.01.2019)
Positionspapier LCH: Sicherheit auf dem Schulweg

Datum

28.01.2019