Der Schulweg ermöglicht Kindern und Jugendlichen wichtige Schritte in die Eigenständigkeit. Er stellt aber auch Anforderungen: im Vordergrund steht die Sicherheit im Strassenverkehr, zunehmend die Benutzung des ÖV sowie das Bewältigen von Streitigkeiten und Ausgrenzungen.
In einem Beitrag der Sendung «10vor10» auf Schweizer Fernsehen SRF1 vom 22. August wurden verschiedene Beispiele gezeigt, in denen Kinder einen weiten Schulweg auf sich nehmen müssen. Dies entweder mit einem organisierten Schulbus oder mit dem ÖV. «Es ist bei der Finanzknappheit die Tendenz, Klassen zusammenzulegen und Schüler, die überzählig sind, in andere Schulkreise umzusiedeln», sagte Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH im Beitrag. Die Schulwege würden damit steigen und zum Teil unzumutbar lang werden, was der LCH nicht gutheisse.
Benachteiligung durch langen Schulweg
Im aktuellen Positionspapier «Sicherheit auf dem Schulweg» des LCH heisst es dazu: «Lange und unattraktive Transportwege gehen auf Kosten einer sinnvollen Freizeit und benachteiligen die betroffenen Kinder bei den Hausaufgaben. In der Regel gelten Schulwege von mehr als 30 Minuten pro Weg und kürzere Mittagszeiten als 45 Minuten zu Hause nicht mehr als zumutbar. Die Art des Weges (u.a. Sicherheit, Begehbarkeit) und die individuellen Voraussetzungen der Kinder sind zu berücksichtigen (u.a. Alter, Entwicklungsstand, Besonderheiten).»
Der LCH fordert deshalb in seinem Positionspapier unter anderem, dass bei der Zusammenlegung von Schulen oder Klassen sowie beim Optimieren von Klassengrössen über Quartier- und Gemeindegrenzen hinweg sich die Transportzeiten unter Berücksichtigung der Art und Sicherheit der Schulwege sowie der individuellen Situation der Kinder an den üblichen Standards orientieren. (pd/dc)
Pressestimmen
- Christoph Eymann, Präsident EDK, äusserte sich in der SRF-Sendung «Der Club» vom 23. August ebenfalls zum Schulweg (ab Minute 54.30): Eltern auf dem Prüfstand (SRF 1, Der Club, 23.08.2016)
- Lehrerverband kritisiert zu lange Schulwege (SRF 1, 10vor10, 22.08.2016