In den ersten Schuljahren unterrichten wieder mehr Männer

Wer sind die frisch ausgebildeten Lehrpersonen in der Schweiz? Das Bundesamt für Statistik hat kürzlich eine Zusammenstellung veröffentlicht. Eine Erkenntnis: Das Geschlechterverhältnis hat sich innert zehn Jahren leicht verschoben. 

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Je tiefer die Stufe, desto mehr Frauen unterrichten dort: Die Zahlen in der aktuellen Statistik «Lehrkräfteausbildung in der Schweiz» des Bundesamts für Statistik (BFS) überraschen nicht. Trotzdem ist in den letzten zehn Jahren Bewegung in die Geschlechterverteilung gekommen, zumindest bei den neu ausgebildeten Lehrpersonen. «Der Frauenanteil der Unterrichtsstufe Vorschul- und Primarstufe sank von 91 Prozent auf 85 Prozent. Auf der Unterrichtsstufe Sekundarstufe II (Berufsbildung) stieg er hingegen von 36 Prozent auf 49 Prozent im selben Zeitraum», schreibt das BFS. Damit werden inzwischen fast annähernd so viele Frauen für den Unterricht in der Berufsbildung ausgebildet wie für die gymnasialen Berufsschulen, wo der Frauenanteil 50 bis 56 Prozent beträgt.

Durchschnittsalter steigt

Am jüngsten beim Abschluss der Ausbildung waren im Jahr 2020 die künftigen Kindergarten- und Primarlehrpersonen mit durchschnittlich 26 Jahren, gefolgt von den angehenden Oberstufenlehrpersonen mit durchschnittlich 30 Jahren. Im Schnitt am ältesten beim Studienabschluss waren im selben Jahr die Lehrpersonen der Berufsbildung mit 42 Jahren. Die Unterschiede lassen sich gemäss BFS zumindest teilweise mit der unterschiedlichen Ausbildungsdauer begründen. Seit 2010 ist das Durchschnittsalter bei den neu ausgebildeten Volksschullehrpersonen tendenziell gestiegen.

Wenig ausländische Studierende 

Verglichen mit den anderen Hochschultypen studierten 2020 deutlich weniger Personen mit ausländischer Nationalität an den PH. So waren 92 Prozent der PH-Bachelorabsolvierenden Schweizerinnen und Schweizer, an den Fachhochschulen waren es 85 Prozent, an den Universitäten 82 Prozent.

Matura: der Königsweg

Im Jahr 2020 verfügten die meisten Absolvierenden der Studiengänge zur Lehrperson über die gymnasiale Matura. Das trifft auf 68 Prozent zu bei den Unterrichtsstufen Sekundarstufen I und II sowie bei der Logopädie und der Psychomotoriktherapie. Auch in der Vorschul- und Primarstufe hatten 43 Prozent eine gymnasiale Matura gemacht, die Fachmaturität war für 26 Prozent der Zulassungsausweis.

Datum

21.03.2022

Autor
Deborah Conversano