Eine Schule für alle bedeutet nicht, dass sämtliche Schülerinnen und Schüler immer zusammen in einem Klassenzimmer lernen. Viel eher hat die Schule ein vielfältiges Angebot und ermöglicht es den meisten Kindern des Quartiers am selben Ort zur Schule zu gehen. Diesen Grundsatz der integrativen Schule lässt sich derzeit gut im Kanton Basel-Stadt beobachten. Seit diesem Schuljahr gibt es die Möglichkeit, spezifische Förderklassen für Schülerinnen und Schüler mit Lernschwäche oder Beeinträchtigung zu gründen. Dies, nachdem das kantonale Parlament im vergangenen Jahr die Förderklasseninitiative angenommen hat.
Schulen setzen auf niederschwellige Massnahmen
Heute zeigt sich, wie die Schulen die Initiative umsetzen. Jeder der 30 Primarschulstandorte erhielt ein Budget, über das die Verantwortlichen selbst verfügen konnten. Obwohl der Prozess noch am Anfang steht, zeichnet sich eine eindeutige Tendenz ab: Mit überwältigender Mehrheit setzen die Schulen auf niederschwellige Massnahmen anstelle von Förderklassen. Das Geld wird beispielsweise in Lerninseln investiert. Dort können jene Schülerinnen und Schülern hingehen, die durch ihr Verhalten den Rahmen des Unterrichts sprengen. Ebenso werden Fördergruppen gebildet, wo Kinder unterstützt werden, die Lernschwierigkeiten aufweisen. Sie verbleiben aber grundsätzlich in ihrer Regelklasse.