Bildung international

Internationale Studie zur Medienkompetenz

Die Medienkompetenz an Schweizer Schulen ist bislang kaum untersucht worden. Die «International Computer and Information Literacy Study», kurz ICILS 2013, bringt nun Licht ins Dunkle. Die Studie wurde in 20 Ländern mit insgesamt 60'000 Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse durchgeführt und hat gezeigt: Die Schweizer sind Durchschnitt. 

Zum Stand der Medienkompetenz an Schweizer Schulen liegen bislang nur wenige Informationen vor. Das hat die «International Computer and Information Literacy Study», kurz ICILS 2013, nun geändert. Sie hat in 20 Ländern bei rund 60'000 Lernenden den Umgang mit Computer und Internet untersucht. Dabei ging es – wie es bei PISA der Fall ist – nicht nur um das theoretische Wissen, sondern auch um die praktischen Fähigkeiten am Computer und um individuelle Fähigkeiten zum Recherchieren, Gestalten und Kommunizieren. Von den 20 untersuchten Ländern, liegt die Schweiz auf Platz 9 im breiten Mittelfeld. Tschechien, Kanada, Australien und Dänemark hingegen haben signifikant bessere Resultate erzielt. 

Mädchen und Knaben gleich gut
Schweizer Schülerinnen und Schüler nutzen Computer und Medien häufiger in der Freizeit als in der Schule, obschon die technische Infrastruktur an Schweizer Schulen über dem internationalen Durchschnitt liegt. Während die Mädchen in den meisten der untersuchten Länder über eine besser entwickelte Medienkompetenz verfügen, verhält es sich in der Schweiz anders: Hier besteht kein Geschlechtsunterschied. 


Eltern, Lehrpersonen und Infrastruktur beeinflussen Medienkompetenz
Wie gut die Medienkompetenz bei Schülerinnen und Schülern ist, hängt hauptsächlich von drei Faktoren ab. Zum einen hängt sie vom sozio-ökonomischen Status der Eltern ab: je tiefer dieser ist, sprich je «bildungsfremder» die Eltern sind, desto tiefer auch die Medienkompetenz der Kinder. Daneben spielt auch die Infrastruktur eine zentrale Rolle. Denn: sind technische Ressourcen vorhanden, können sie auch in Anspruch genommen werden. Und der dritte Faktor betrifft die Lehrpersonen: Sie bestimmen und regulieren, wie stark die Digitalisierung im Schulzimmer Einzug hält.

Handlungsbedarf bei Lehrpersonen
Die ICILS hat ergeben, dass die Medienkompetenz bei Schweizer Lehrpersonen nicht ausreichend ist. Rund zwei Drittel der befragten Lehrerinnen und Lehrer bestätigten, dass ICT im Unterricht keine Priorität besitze. Im Vergleich mit ihren Kolleginnen und Kollegen der anderen untersuchten Länder nutzen sie ICT tatsächlich auch weniger. 

Die «International Computer and Information Literacy Study» wird in der Schweiz von einem Konsortium, bestehend aus neun Hochschulen, mitgetragen: Fernfachhochschule Schweiz (FFHS), Pädagogische Hochschule Wallis (PH VS / HEP VS), Haute école pédagogique région Bern-Jura-Neuchâtel (HEP BEJUNE), (HEP BEJUNE), Pädagogische Hochschule Bern (PHBern), Pädagogische Hochschule Graubünden (PHGR), Pädagogische Hochschule FHNW, Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI), Universität Freiburg und Universität Salzburg. (bm)

Weitere Informationen

www.icils.ch

Datum

21.11.2014

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