Kooperation zwischen LCH und SER wird institutionalisiert

An ihrer gemeinsamen Konferenz stimmten die Präsidentinnen und Präsidenten der PrK LCH und des CoSER sowie die online zugeschalteten Delegierten von LCH und SER über die weitere Zusammenarbeit der beiden Verbände ab.  

Wie geht es mit der Zusammenarbeit zwischen dem LCH und dem SER weiter? Diese Frage beschäftigt die beiden Verbände schon lange. An ihrer gemeinsamen Präsidentinnen- und Präsidentenkonferenz vom 7. September in Bern entschieden die Mitglieder, in welche Richtung die Kooperation künftig gehen soll: Angestrebt wird eine Institutionalisierung der Zusammenarbeit. 63 Prozent der LCH-Delegierten und 85 Prozent der SER-Delegierten stimmten bei einer Online-Wahl für das als «Szenario A» bekannte Konzept, bei dem die Zusammenarbeit der beiden Verbände vertraglich als einfache Gesellschaft vereinbart werden soll.

Anschliessend fand ein zweiter Wahldurchgang statt, bei dem die Delegierten zwischen Szenario A und dem Status Quo entscheiden mussten. Vom LCH stimmten dabei 94 Prozent für Szenario A, beim SER waren 85 Prozent der eingewählten Delegierten.  

Neben Szenario A standen zwei weitere Optionen zur Auswahl: Szenario A+ und Szenario B. A+ wäre eine Weiterführung von Szenario A gewesen: Eine Entwicklung hin zum Zusammenschluss der beiden Verbände. Seitens des LCH stimmten 36 Prozent der Delegierten dafür, beim SER waren es 14 Prozent. Szenario B hätte direkt zum Zusammenschluss geführt. Dieser Vorschlag stiess bei beiden Verbänden auf wenig Anklang: Nur 2 Prozent der LCH-Delegierten wählten diese Option. Beim SER waren es 0 Prozent. 

Einen Schritt weiter 

Szenario A entsprach dem Vorschlag der Geschäftsleitungen von LCH und SER sowie der Mehrheitsmeinung der Präsidentinnen und Präsidenten.  «Wir haben den vorsichtigen Weg gewählt», begründete Dagmar Rösler den Entscheid gegenüber den Anwesenden. «Wir kommen damit einen kleinen, aber wichtigen Schritt weiter, ohne die Pferde scheu zu machen. Es bleibt Zeit für Diskussionen und massvolle Entwicklungsschritte.» 

Verbände bleiben eigenständig 

Diskutiert wurde vor der Abstimmung auch unter den anwesenden Präsidentinnen und Präsidenten der Mitgliederorganisationen. Einige fanden Szenario A zu wenig mutig und vermissten eine klare Absicht dahinter. Mehrere Anwesende machten den Vorschlag, schneller voranzugehen und einen entschlossenen Schritt in Richtung Fusion wagen. Sie sprachen sich für das Szenario A+ aus. 

Wie es nun konkret weitergeht, erarbeitet demnächst die zuständige Arbeitsgruppe aus Mitgliedern von LCH und SER. Dagmar Rösler betonte: «Wir können bei jedem Entwicklungsschritt jederzeit wieder einen Schritt zurückgehen. Nichts ist in Stein gemeisselt».  

Szenario A hat zum Ziel, dass die Zusammenarbeit von LCH und SER auf der gemeinsamen Plattform unter dem Arbeitstitel Formation.CH als einfache Gesellschaft vereinbart wird. Die zwei Verbände sollen dabei eigenständig bestehen bleiben. Dossiers, Entscheidungen und Kontakte, die derzeit vom Koordinationsbüro LCH/SER verwaltet werden und die Arbeit auf nationaler Ebene betreffen, würden in die Zuständigkeit von «Formation.CH» übergehen. Das jetzige Koordinationsbüro könnte beispielsweise durch eine gemeinsame, nationale Geschäftsleitung ersetzt werden. Im Gegensatz zum Status Quo soll Szenario A eine effizientere Bearbeitung von bildungs- und berufspolitischen Interessen ermöglichen. Zudem kann diese Art der Zusammenarbeit mittel- oder langfristig leicht weiterentwickelt werden, etwa zu einem gemeinsamen Dachverband.  

Datum

08.09.2022

Autor
CK