Aufruf zur Teilnahme

LCH unterstützt Anliegen des feministischen Streiks vom 14. Juni 2023

2023 findet erneut ein feministischer Streik statt. Frauen erhalten nach wie vor schlechtere Löhne und tiefere Renten – auch als Lehrpersonen. Die Geschäftsleitung LCH ruft deshalb dazu auf, am Streik teilzunehmen.

Bild des Frauenstreiks 2019 in Biel. Foto: Wikimedia/Meyer & Kangangi. Lizenz: CC BY-SA 4.0

26.05.2023 – «Frauen bekommen immer noch weniger Lohn und tiefere Renten. Sie übernehmen mehr unbezahlte Arbeit. Und sie sind mit Diskriminierungen und Belästigungen konfrontiert. Es braucht endlich konkrete Verbesserungen!»

Mit diesem Slogan werben Gewerkschaften aller Branchen für die Teilnahme am feministischen Streik vom 14. Juni 2023. Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH unterstützt die Forderungen und ruft ebenfalls zur Teilnahme am Streiktag auf.

Lückenhafte berufliche Vorsorge

Frauen, die auch heute noch oft für die Betreuung der eigenen Kinder zuständig sind, arbeiten häufig in einem Teilzeitpensum und bezahlen somit einen hohen Preis: Sie müssen jahrelange Lücken in der beruflichen Vorsorge in Kauf nehmen, zumal diese – im Gegensatz zur AHV – keine Betreuungsgutschriften kennt.

Trotz einer deutlichen Steigerung der Ausgaben für familienergänzende Kinderbetreuung rangiert die Schweiz im Vergleich mit anderen Ländern noch immer klar unter dem Durchschnittswert. Und dies, obwohl 15 Prozent der Mütter mit Kindern unter 25 Jahren ihr Arbeitspensum erhöhen möchten.

Lehrpersonen nicht ausgenommen

Diese und weitere Missstände betreffen den Lehrberuf insbesondere auf Primar- und Kindergartenstufe, wo praktisch nur noch Frauen unterrichten. Am stärksten trifft es dabei die Kindergärtnerinnen. Die Aussage «Je kleiner die Kinderfüsse, desto kleiner der Lohn» trifft den Nagel auf den Kopf. Denn noch immer ist es nicht in allen Teilen der Schweiz selbstverständlich, dass Kindergartenlehrpersonen gleich viel verdienen wie ihre Kolleginnen auf der Primarstufe, trotz gleicher Ausbildung. Es ist seit langem bekannt, wie wichtig und auch entscheidend die schulische Förderung für die Entwicklung von jungen Kindern ist. 

Aus diesen Gründen ruft der LCH dazu auf, am feministischen Streiktag vom 14. Juni 2023 teilzunehmen und hinter die Anliegen der Frauen in unserem Land ein grosses Ausrufezeichen zu setzen – und das zwar friedlich, aber deutlich.

Datum

14.06.2023

Autor
Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin LCH