Wie regulieren Eltern die Internetnutzung?

Eine Untersuchung des nationalen Programms Jugend und Medien hat analysiert, welchen Einfluss Eltern auf die Internetnutzung ihrer Kinder ausüben. Wo greifen Sie ein? Wo nicht? Und wo gibt es Verbesserungsmöglichkeiten? Die Ergebnisse haben gezeigt, dass Handlungsbedarf besteht. 

Einflussfaktoren beim Mass der Regulierung
Surfen im Internet nimmt einen zentralen Stellenwert im Leben von Heranwachsenden ein. Die Eltern haben daher eine wichtige Position, wenn es darum geht, die Internetnutzung ihrer Kinder zu regulieren und zu begleiten. In welchem Mass Eltern die Nutzung des Internets regulieren, hängt hauptsächlich von vier Faktoren ab: dem sozioökonomischen Status des Haushaltes, der Vertrautheit der Eltern mit dem Internet, dem Alter der Kinder und der Sprachzugehörigkeit der Eltern.

Welche Massnahmen ergreifen Eltern?
Am häufigsten schränken Eltern die Weitergabe persönlicher Informationen wie Name, Adresse und Telefonnummer ihrer Kinder ein. Ein Grossteil der Eltern redet zudem mit dem Kind darüber, was es im Internet macht und gibt darüber Auskunft, welche Internetseiten gut und welche schlecht sind.

Was versäumen Eltern?
Rund die Hälfte der befragten Elternpaare überprüfen nie, welche Internetseiten ihr Kind besucht hat. Ebenfalls knapp die Hälfte der Elternpaare haben ihr Kind noch nie dazu ermuntert, selber Dinge im Internet auszuprobieren. Und knapp ein Drittel der Elternpaare haben noch nie mit ihrem Kind darüber gesprochen, welche Massnahmen zu ergreifen sind, wenn es im Internet beunruhigt oder erschüttert wurde. Weiter verzichten Eltern von Teenagern (15-16 Jahre) weitgehend auf Einschränkungen und Überwachungen. Sie verwenden rund 74 Prozent seltener als der Durchschnitt Software zum Blockieren oder Filtern von bestimmten Internetseiten. Auch schränken sie das Schauen von Videos via Internet um 70 Prozent weniger ein. 

Wie können die Kinder besser geschützt werden? 
Für Thomas Vollmer, Leiter des nationalen Programms Jugend und Medien ist klar: «Der beste Schutzfaktor ist die Begleitung durch Eltern in Form von offenen und informierenden Gesprächen, gemeinsam festgelegten Regeln und aktivem Zuhören. Je mehr Medienkompetenz Eltern haben, desto kompetenter können sie begleiten.»

Weitere Informationen: www.jugendundmedien.ch

Datum

15.12.2013