Es sei ein heisses Eisen, das heute angepackt werde, sagte LCH-Präsidentin Dagmar Rösler bei der Eröffnung des Schweizer Bildungstags am 4. September im Berner Kursaal. Gemeinsam mit dem SER lud der LCH bereits zum achten Mal zur alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung. Rund 140 Fachpersonen aus Bildung, Politik und Wirtschaft folgten der Einladung. Das Thema des Tages: die integrative Schule. Seit rund 20 Jahren wird das Modell, wonach Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf in derselben Klasse unterrichtet werden, in der Schweiz gelebt.
Rösler betonte, dass die Arbeit, die Lehrpersonen heute leisten, den allergrössten Respekt verdiene. Aufgrund der zahlreichen Herausforderungen brauche es nun aber Lösungen, wie die integrative Schule in die Zukunft geführt werde. SER-Präsident David Rey hielt fest, dass es bei der Verbesserung der integrativen Schule nicht um die Verfolgung eines Ideals gehe. «Denn die Schule ist für alle da.»
«Als Verteidiger der integrativen Schule fühlt man sich manchmal allein.»
Der Walliser Bildungsdirektor und Präsident der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren Christophe Darbellay zeigte sich erfreut, dass man über dieses heisse Eisen spricht. Denn der Tenor in vielen Schweizer Medien laute, dass sie gescheitert sei. In mehreren Kantonsparlamenten sind Vorstösse hängig oder bereits beschlossen, welche die Einführung von Förderklassen fordern. «Als Verteidiger der integrativen Schule fühlt man sich manchmal allein», sagte Darbellay.