Wird der Bund intervenieren?

Soll der Bund in die kantonale Bildungshoheit eingreifen, falls die Kantone den Französischunterricht auf der Primarstufe abschaffen wollen? Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SRR hat hierzu eine Umfrage mit sämtlichen 246 National- und Ständeräten durchgeführt, aus der eine klare Tendenz hervorgeht. 

Der Französischunterricht in den Deutschschweizer Primarschulen steht zunehmend auf wackligen Füssen. Die Parlamente der Kantone Thurgau und Schaffhausen sowie die Regierung Nidwaldens haben sich gegen das Frühfranzösisch ausgesprochen. Das Französisch soll auf die Sekundarschule verlegt werden. Weitere kantonale Vorstösse sind hängig. Eine nationale Lösung der Fremdsprachenfrage ist damit weiter entfernt denn je. 

Soll sich der Bund in diese Sprachendiskussion einmischen? Eine Umfrage der SRG mit sämtlichen Bundesparlamentariern hat Folgendes ergeben: 109 befürworten eine Intervention, 59 lehnen dieselbe ab, 5 wissen es nicht und die restlichen 73 haben keine Antwort abgegeben. 

Am 10. Oktober führen die Mitglieder der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) des Nationalrats eine Anhörung durch, zu der Vertreter der Erziehungsdirektorenkonferenz EDK, des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH sowie Gegner des Frühfranzösisch eingeladen sind, ihre Positionen klarzumachen und Stellung zu beziehen. Laut NZZ am Sonntag vom 5. Oktober 2014 stehe die Intervention in Form einer Kommissionsinitiative zur Debatte, «die den Kantonen vorschreiben würde, eine zweite Landessprache in der Primarschule zu unterrichten». 

Landessprache als erste Fremdsprache
Die beiden Dachverbände der Lehrerinnen und Lehrer der Deutschschweiz und der Romandie, LCH und SER, haben ihre Position in dieser Frage bereits bezogen: Als erste Fremdsprache in der Primarschule sollen Schülerinnen und Schüler eine Landessprache lernen. (bm)

Download
Politischer Showdown im Sprachenstreit (NZZ am Sonntag, 05.10.2014)


Link

Umfrage: Parlament will Frühfranzösisch (10vor10, SRF 1, 06.10.2014)


Pressestimmen
Die aktuellen Pressestimmen zum Fremdsprachenunterricht können Sie zudem unter folgendem Link abrufen: LCH in den Medien
 

Datum

08.10.2014