Rund 16000 Leserinnen und Leser der Tamedia-Plattformen «Tagesanzeiger» und «20 Minuten» haben an einer Online-Umfrage zur Abstimmung vom 25. September teilgenommen. Beim Resultat zeigt sich ein klarer Graben zwischen den Geschlechtern. Rund zwei Drittel der befragten Frauen lehnen die Vorlage ab. Nur 36 Prozent wollen für die Erhöhung des Rentenalters stimmen. Bei den Männern hingegen sind 71 Prozent dafür. Total befürworten 53 Prozent aller Befragten die Vorlage.
Die AHV gab in den letzten Jahren immer wieder zu reden. Mehrere Versuche, diese zu reformieren, scheiterten. Demnächst stimmt das Stimmvolk ab über eine Reform, die aus zwei Vorlagen besteht. Einerseits soll das Rentenalter der Frauen auf 65 Jahre angehoben und damit an jenes der Männer angepasst werden. Andererseits soll die Mehrwertsteuer angehoben werden: der reduzierte Steuersatz würde von 2,5 auf 2,6 Prozent erhöht, der Normalsatz von 7,7 auf 8,1 Prozent.
LCH: Kein Sparen auf dem Rücken der Frauen
Für den LCH ist die AHV eine wichtige Stütze in der Altersvorsorge. Dieser Teil der Rente ist besonders für Frauen, die häufig deutlich weniger oder teils gar nicht in eine Pensionskasse einzahlen können, zentral. Eine Erhöhung des Frauenrentenalters kommt für den Verband nicht in Frage, wie Franziska Peterhans, ehemalige Zentralsekretärin LCH, am 18. September 2021 an einer Kundgebung in Bern sagte. «Bevor über eine Erhöhung des Rentenalters für Frauen diskutiert werden kann, muss eine tatsächliche Lohngleichheit für typische Frauenberufe hergestellt werden», erklärte sie. Der LCH sprach sich darum Ende 2021 für das Ergreifen des Referendums gegen die nun vorliegende Reform der AHV aus. Das Referendum kam zustande und kommt im September zur Abstimmung.