Geigenbau im Glaserhaus
Die Geigenbauschule ist in einem historischen Chalet, dem Glaserhaus, untergebracht. Vor wenigen Jahren wurde es aufwendig saniert und um einen Anbau erweitert. In diesem befinden sich heute die Werkstätten, während im historischen Teil Bibliothek, Büro und Gemeinschaftsküche untergebracht sind.
In der ausgebauten Dachkammer finden Konzerte sowie Schul- und Lehrveranstaltungen statt. Das Glaserhaus wirkt freundlich, einladend und strahlt dank dem vielen Holz Wärme und Behaglichkeit aus. Nicht minder freundlich und warm ist der Empfang durch die Schulleiterin Steinfels: Sie freut sich sichtlich auf den Besuch der Kinder.
Auf erklärende Worte folgen handfeste Materialien.
Erfahrungen mit allen Sinnen
Einige der Kinder spielen selbst Geige, andere nicht. Doch alle wissen bereits dank der Projektwoche, dass man Geigen oder andere Streichinstrumente aus Holz baut. Interessiert hören sie den Ausführungen von Steinfels zu, die sich kurz und prägnant ausdrückt. Auf erklärende Worte folgen handfeste Materialien. Die Schülerinnen und Schüler sollen nämlich nicht nur theoretisches Wissen erhalten, sondern den Geigenbau mit allen Sinnen erleben.
Steinfels führt die sie deshalb ins Holzlager. Hier lagern Fichtenholzstücke in allen Grössen und Formen. Erstaunlich, dass aus diesen rohen Stücken dereinst ein so filigranes Musikinstrument wie eine Geige entstehen kann. Die Kinder dürfen die Holzstücke betasten und in den Händen drehen. So können sie erleben, wie sich das Geigenbaumaterial anfühlt und wie es aussieht. Später erklärt Steinfels anhand von Holzklötzen den Unterschied zwischen den Holzarten Fichte, Ahorn und Ebenholz. Vor allem diese werden im Geigenbau verwendet.
Eine alte Kunst
Schon nach kurzer Zeit ist klar: Ein Besuch an der Geigenbauschule Brienz deckt fächerübergreifend zahlreiche Inhalte ab. Nicht nur für den Musikunterricht, auch für Natur, Mensch, Gesellschaft hat das Museum zum Beispiel wegen dem benötigten Holz und dessen Herkunft Bedeutung. Ausserdem erhalten Besucherinnen und Besucher Einblick in einen Ort, in dem Handwerkskunst gelebt wird. Denn zurück im Haus besuchen die Schülerinnen und Schüler die Werkstatt. Hier arbeiten normalerweise die Lernenden der Geigenbauschule an ihren hölzernen Übungsstücken.