Berufskompatible Kinderbetreuung sicherstellen

Wer in ländlichen Regionen dauerhaft eine berufskompatible Kinderbetreuungsinfrastruktur bereitstellen will, muss Nachteile der geringeren Bevölkerungsdichte und der kleinräumigen Strukturen überwinden. Ein Leitfaden der Fachhochschule Graubünden zeigt mögliche Organisations- und Kooperationsformen. 

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Die Bereitstellung einer berufskompatiblen Betreuungsinfrastruktur ist in ländlichen Gebieten mit besonderen Herausforderungen verbunden. Solche Infrastrukturen bedürfen eines Angebots, das über das gesamte Jahr den ganzen Arbeitstag abdeckt und flexibel entsprechend dem effektiven Betreuungsbedarf beansprucht werden kann. Breite Angebotspaletten können nur dann zu attraktiven Kosten bereitgestellt werden, wenn die Auslastung konstant hoch genug ausfällt. In ländlichen und dünner besiedelten Regionen stossen lokale Betreuungsinstitutionen aufgrund der zahlenmässig beschränkten Nachfrage oft an ihre Grenzen.

Neuer Praxisleitfaden

Der «Leitfaden zur Entwicklung neuer Formen der Zusammenarbeit» soll in kompakter Form die notwendigen Schritte zeigen, mit denen neue Modelle der Zusammenarbeit entwickelt werden können. Er ist im Rahmen eines Projekts des Zentrums für wirtschaftspolitische Forschung der Fachhochschule Graubünden entstanden. Ziel des Projekts war die Konzeption und Umsetzung von geeigneten Organisations- und Kooperationsformen bei Kinderbetreuungsinstitutionen in Graubünden und St. Gallen. 

Den ländlichen Regionen angepasst

Konkret geht es bei der Entwicklung solcher neuen Formen darum, das bestehende Betreuungsangebot und den breiten Zugang dauerhaft zu sichern. Neben der Gewährleistung von Qualität und Bezahlbarkeit soll sich das Betreuungsangebot zudem stärker an den Erfordernissen des Arbeitsmarkts ausrichten. Des Weiteren will der Leitfaden dabei helfen, den ungedeckten Betreuungsbedarf zu verkleinern und angepasste Modelle für die regionalen und betrieblichen Gegebenheiten zu konzipieren.

Datum

17.11.2020

Autor
aw/pd