LCH fordert für Schulen mobile Raumluftreiniger

Die SRF-Sendung «Kassensturz» vom 17. November 2020 greift das Thema Lufthygiene in Schulzimmern auf. Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin LCH, erklärt darin, dass in einigen Schulzimmern aus baulichen Gründen nicht ausreichend gelüftet werden kann. Für diese Räume fordert der Verband als schnelle Lösung mobile Luftreinigungsgeräte. 

SRF 1, Kassensturz

Wie verteilen sich Viren über die Luft in Schulzimmern? Welchen Einfluss hat Lüften darauf und reicht dieses aus? Diesen und ähnlichen Fragen ging die SRF-Sendung «Kassensturz» am 17. November nach. Die Redaktion besuchte die Primarschulklasse von Christian Hugi, Präsident des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands ZLV und designiertes Mitglied der Geschäftsleitung LCH, und liess sich von ihm und seinen Schülerinnen und Schülern schildern, wie sie das Lüften besonders in der kalten Jahreszeit erleben. Zudem kamen verschiedene Experten zur Lufthygiene zu Wort.

Situation in Schweizer Schulzimmern unbekannt 

Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin LCH, wies zudem darauf hin, dass noch zu wenig darüber bekannt ist, wie gut Schweizer Schulen ihre Luftqualität durch das Öffnen der Fenster oder Lüftungssysteme beeinflussen können. «Einzelne Schulzimmer kann man sehr gut lüften, bei anderen kann man aber die Fenster nicht öffnen oder höchstens kippen. Dort spürt man auch, dass zu wenig gelüftet werden kann.» Für diese Schulzimmer sieht sie grossen Handlungsbedarf. Als schnelle Lösung fordert der LCH deshalb mobile Luftreinigungsgeräte, mit denen kurzfristig die Luftqualität verbessert werden kann.

LCH und SER für bessere Luftqualität

Für den LCH und seine Schwesterorganisation aus der Westschweiz, das Syndicat des enseignants romands (SER), ist das Thema nicht neu. Bereits 2014 widmeten sie sich der Luftqualität als Teil des Projekts «Gesundheit von Lehrpersonen». Im März 2019 publizierten die zwei Verbände zudem die gemeinsame Medienmitteilung «Schlechte Luft im Schulzimmer – schlecht für das Lernvermögen, schlecht für die Gesundheit». Die Verbände griffen damit eine kurz davor veröffentlichte Studie des Bundesamts für Gesundheit (BAG) auf, die belegte, dass die Luftqualität in vielen Schulzimmern unzumutbar schlecht ist. «Die Studie bringt Klarheit und stützt die bereits früher geäusserte Kritik der Lehrerdachverbände», schreiben LCH und SER. 

Arbeitgeber in der Pflicht

Die Lehrerdachverbände stellten einen dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung der Luftqualität in Schweizer Schulzimmern fest und sahen Bund, Kantone und Gemeinden in der Pflicht, dies umzusetzen. Gemäss dem «Kassensturz»-Beitrag sehen jedoch die Schweizerische Konferenz der Erziehungsdirektoren (EDK) sowie die zum Thema angefragten Kantone keinen Anlass, sich verstärkt um die Luftqualität zu kümmern. 

Datum

18.11.2020

Autor
Deborah Conversano