Einmal wieder Kind sein zu dürfen – darauf freute sich Beat W. Zemp, Zentralpräsident Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH, am Lancierungsevent des «SmartHome Mobile» am 15. März 2017 in Bern besonders. Das Lernmobil «SmartHome Mobile» – 16 Meter lang, 4 Meter hoch, 30 Tonnen schwer – zeigt auf einer Fläche von 90m² intelligente Elektrotechnik und Haushaltgeräte. Reichlich Raum also, um kindliche Neugierde zu wecken. Denn schon als Kind frage man sich: Wie kommt der Strom in die Dose? Warum ist er jederzeit verfügbar? «Ausserschulisches Lernen hat eine Faszination und bleibt haften», sagte der Zentralpräsident LCH. Das «SmartHome Mobile» bietet dazu Gelegenheit. Für Lehrpersonen stünden für die Vor- und Nachbereitung Materialien zur Verfügung, für eine einzelne Lektion bis zu einer ganzen Woche. Alle Unterlagen seien kostenlos und könnten gut eingesetzt werden, da sie auch mit dem Lehrplan 21, dem Plan d'études romand der französisch- und dem Piano di studio der italienischsprachigen Schweiz kompatibel seien. «Der LCH unterstützt das neue Angebot, da es nicht nur innovativ ist, sondern auch der Charta Bildungssponsoring entspricht, die wir vergangenen Herbst verabschiedet haben», bekräftigte Beat W. Zemp.
Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erzeugen
Mauro Dell’Ambrogio, Staatssekretär für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, sagte, dass Elektrizität heute kaum mehr bewusst wahrgenommen werde, ausser, wenn durch einen Stromausfall Geräte wie Kaffeemaschinen, Telefone oder Computer ausfallen würden. Er sei froh, dass der Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen VSEI mit dem «SmartHome Mobile» eine sanftere Methode gewählt habe, um auf das Thema hinzuweisen. Auch die Nachwuchsfrage beschäftige. Dies könne allerdings nicht das Thema politischer Stellen sein. «Bund und Kantone können die Berufsbildung fördern, in dem sie den Rahmen vorgeben», erklärte der Staatssekretär des SBFI. So gelte beispielsweise die Regel «Kein Abschluss ohne Anschluss». Die Ausbildung und die höhere Berufsbildung in diesem Bereich böten verlockende Chancen.
Einblicke in intelligentes Wohnen bieten
Fast eineinhalb Jahre Konzeptions- und Bauzeit seien erforderlich gewesen, bis das «SmartHome Mobile» präsentiert werden konnte, sagte Michael Tschirky, Zentralpräsident des VSEI. Mit diesem wolle man Schülerinnen und Schülern der Oberstufe Elektrizität in allen Facetten näher bringen. «Intelligentes Wohnen wird sich durchsetzen. Gebäudetechnik, Haushaltgeräte und Multimediasysteme werden miteinander vernetzt sein, kommunizieren und zur Grundausstattung gehören, wie dies PC und Smartphone heute bereits tun. Deshalb haben wir als Aufhänger unserer Kampagne die Thematik SmartHome gewählt», erklärte er.
Daniel Büchel, Vizedirektor des Bundesamts für Energie BFE, wies auf den Wandel hin, in dem sich die Energiewirtschaft derzeit befindet. Als Gründe nannte er die drei «D» Digitalisierung, Dekarbonisierung und Dezentralisierung. Damit die Herausforderungen gemeistert werden könnten, sei ein «weiter wie bisher» nicht möglich, auch wenn es meist die angenehmste Variante wäre. «Es braucht motivierte und gut ausgebildete Fachkräfte», sagte der BFE-Vizedirektor. Er verwies auch auf die Vier-Säulen-Strategie des Bundesrats, in der unter anderem Überlegungen zur Förderung der erneuerbaren Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz gemacht werden. Beide Themen beschäftigen die Elektrizitätsbranche und haben auch im «SmartHome Mobile» Eingang gefunden. (dc)
Weitere Informationen
www.vsei.ch/shm
Referat von Beat W. Zemp anlässlich der Lancierung des «SmartHome Mobile»
Charta: «Sponsoring, Förderung und Finanzierung von öffentlicher Bildung durch private Anbieter»
Positionspapier LCH: Lernen ausserhalb des Schulhauses
In der Ausgabe 4|2017 von BILDUNG SCHWEIZ vom 4. April 2017 erscheint ein ausführlicher Artikel zum Angebot «SmartHome Mobile».