AUS DEM LCH

«Für Lehrpersonen ist es wichtig, die rechtlichen Grundlagen in ihrem Beruf zu kennen»

Antoinette Killias, Geschäftsführerin LCH, spricht im LCH-Publikumsbericht über den Leitfaden zur rechtlichen Verantwortlichkeit, das neu im Verlag LCH erschienene Buch «Den Wald entdecken» sowie über das neue Anlagereglement.

LCH-Geschäftsführerin Antoinette Killias. Foto: Gion Pfander

LCH.ch: Was war Ihnen bei der Neuauflage des Leitfadens zur rechtlichen Verantwortlichkeit von Lehrpersonen wichtig?

ANTOINETTE KILLIAS: Die Neuauflage haben wir durch konkrete Fragen von Lehrpersonen aus dem Schulalltag ergänzt. Wie gut muss ich eine Exkursion kennen, bevor ich sie mit meinen Schulkindern durchführen kann? Und wie viele Begleitpersonen muss ich mitbringen? Wie alt müssen Schulkinder bei Fahrradtouren mindestens sein? Worauf gilt es bei der Abgabe von Medikamenten zu achten und welche Verhaltensregeln gelten im Chemie-, Sport- oder TTG-Unterricht? Dies sind einige Fragen, die im Leitfaden beantwortet werden. Die Antworten auf 75 Fragen aus elf Bereichen machen die Rechtsprechung greifbar und verständlich. Wir sind so vorgegangen, dass unsere Kantonalverbände die Fragen bei den Lehrpersonen gesammelt haben. Anschliessend haben unsere Expertinnen und Experten diese gebündelt und beantwortet. Eine grosse Bereicherung war Daniela Schnyder-Brand, Rechtsanwältin bei Bildung Bern. Sie brachte die Sicht der Lehrpersonen von ihrer Beratungstätigkeit aus gesehen ein. Der Leitfaden zur rechtlichen Verantwortlichkeit ist im Bildungsbereich einzigartig, weil er sowohl von Lehrpersonen als auch von Juristinnen und Juristen geschätzt und zitiert wird. Für Lehrpersonen ist es wichtig, die rechtlichen Grundlagen in ihrem Beruf zu kennen.

Der vollständige Publikumsbericht erscheint in der Juliausgabe von BILDUNG SCHWEIZ und auf LCH.ch/LCH/ueber-uns/Jahres-und-publikumsberichte zum Download. 

Der Verlag LCH brachte 2024 das neue Buch «Den Wald entdecken» heraus. Was gefällt Ihnen daran?

Lehrpersonen des Zyklus 1 werden angeregt, den Wald gelegentlich oder regelmässig als Lernort zu nutzen. Draussen erleben die Kinder die unterschiedlichen Jahreszeiten und beobachten die Veränderungen der Natur. Naturpädagogik ist darauf ausgerichtet, pädagogische Inhalte nicht nur im Klassenzimmer, sondern ganzheitlich in der Natur zu erleben. Die Jahreszeiten stehen im Zentrum des Buchs. Dessen Aufbau entspricht dem Ablauf des Schuljahres. Das Praxislehrmittel enthält Anregungen, um im Herbst mit ersten Waldbesuchen zu beginnen und im Winter, Frühling und Sommer abwechslungsreiche Lernreisen zu unternehmen. Sämtliche Unterrichtsideen sind auf den Lehrplan 21 abgestützt und leicht umsetzbar. Wichtig ist auch, dass verschiedene Ausgangslagen berücksichtigt werden. Nicht überall befindet sich ein Wald in der Nähe. Doch Naturerfahrungen können auch im Park, auf einer Wiese oder an einem Bach gemacht werden.

Der LCH will sein Anlagereglement anpassen. Warum?

Es ist wichtig, dass das Anlagereglement regelmässig überprüft und heutigen Standards angepasst wird. Das ist ein üblicher Vorgang, bei dem beispielsweise die Prioritäten bezüglich Rendite und Risikominderung erneut verhandelt werden müssen. Eine wichtige Frage ist auch der Stellenwert, was die Einhaltung der ESG-Kriterien angeht (ESG steht für environmental, social, governance). Das Verbot von Wertschriften in Bereichen wie der Waffenproduktion, Pornografie oder Kinderarbeit hat es selbstverständlich schon immer gegeben und das wird auch in Zukunft so bleiben. Im Anlagereglement werden die Eckpunkte definiert und darauf basierend passt man die Anlagestrategie an.

Datum

11.07.2025

Autor
(red)

Publikation
Aus dem LCH