Die Initiative sei für alle Arbeitnehmenden in der Schweiz gefährlich. Die damit verbundene Beschränkung der Zuwanderung auf 0,2 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung führe unweigerlich dazu, dass die Arbeitgeber viel mehr Kurzaufenthalter ins Land holen würden. Diese seien rechtlich schlechter gestellt. Skrupellose Arbeitgeber könnten ihnen einfacher tiefe Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen diktieren. Das schade allen Arbeitnehmenden: Auch ihre Löhne und Arbeitsbedingungen kämen unter Druck.
Ecopop führe zu einer Rückkehr zu Verhältnissen wie unter dem Saisonnierstatut, sagte Vania Alleva, Vizepräsidentin des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) und Unia Co-Präsidentin. Familien seien auseinandergerissen worden und Kinder, falls sie doch illegal in die Schweiz gekommen seien, hätten keine Schule besuchen können und im Versteckten leben müssen.
Auch der Lehrermangel würde sich nach den Worten von Beat Zemp, Zentralpräsident LCH sowie Präsident der Ebenrain-Konferenz, Allianz der Arbeitnehmenden, noch mehr zuspitzen. Im Bildungswesen versuche man vor allem in den Grenzkantonen AG, BL, BS, GE, SG, SH und TI das Problem des Lehrermangels zu entschärfen, indem man gut ausgebildete ausländische Lehrpersonen in die Schweiz hole. So betrage der Ausländeranteil bei den Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I im Kanton Basel-Stadt bereits 20 Prozent.
Für die gemeinsame Kampagne und die damit verbundene historisch äusserst seltene enge Zusammenarbeit haben sich neben den grossen Dachverbänden SGB und Travail.Suisse und ihren Mitgliedsverbänden auch die Lehrerverbände LCH und SER, der Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK, der KV Schweiz sowie die Angestellten Schweiz entschieden.
Quelle: sda