Verkehrssicherheit

Klare Botschaften für einen sicheren Schulweg

Eine neue Kampagne soll Lenkerinnen und Lenker von Fahrzeugen auf Schulkinder aufmerksam machen. Neu daran ist, dass sie ihnen keine Handzeichen geben sollen, weil diese ablenken.

Momentan sind viele Kinder zum ersten Mal auf dem Schulweg. Die neue Verkehrssicherheitskampagne macht auf sie aufmerksam. Foto: zVG

Die Botschaft der neuen Kampagne ist einfach: «Stoppen für Schulkinder.» Der visuelle Auftritt ist klar: Ein gelbes Plakat mit schwarzem Schriftzug. Wobei der Buchstabe L das Signet für Lehrfahrerinnen und Lehrfahrer aufnimmt: ein weisses L in einem blauen Quadrat.

Verkehrssicherheit in elf Sprachen

Der Autritt der neuen Kampagne für Verkehrssicherheit zum Schuljahresstart überzeugt Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH). Sie wurde als Expertin bei der Konzeption mit einbezogen. Die klaren Anweisungen seien besser gelungen als in Vorgängerkampagnen, ergänzt sie. Verantwortlich für die im August lancierte Aktion sind die beiden Organisationen Fussverkehr Schweiz und der Verkehrsclub Schweiz (VCS). Ebenfalls beteiligt sind der Fonds für Verkehrssicherheit und die Polizei. Die Kampagne vermittelt in elf Sprachen vier Botschaften:

  1. Fahren Sie vorausschauend und langsam, wenn mit Kindern im Strassenraum gerechnet werden muss.
  2. Halten Sie vollständig an, wenn ein Kind mit Vortritt die Strasse überqueren will.
  3.  Verzichten Sie auf Handzeichen, damit sich das Kind auf den übrigen Verkehr konzentrieren kann.
  4. Geben Sie dem Kind die Zeit, die es braucht, und bleiben Sie solange stehen, bis das Kind die Strasse überquert hat.

Alles bekannt; neu ist eigentlich nur die dritte. Tatsächlich hat sich herausgestellt, das ein Autofahrer oder eine Autofahrerin die Aufmerksamkeit der Kinder zu stark bindet, wenn er beziehungsweise sie ihnen per Handzeichen den Weg freigibt. Sie achten dann zu wenig auf den übrigen Verkehr. Ein Video der Kampagne illustriert dies anschaulich. Darum ist es laut Kampagne besser, wenn man einfach anhält und wartet, bis die Kinder die Strasse überquert haben.

Jüngere Kinder besonders gefährdet

Leider verunfallen immer noch viel zu viele Kinder im Verkehr – jährlich um die 180 Kinder sogar schwer, einige tödlich. Laut einer Mitteilung zur Kampagne ereignen sich die meisten Unfälle beim Queren von Strassen. Verursachen Fahrzeuglenkende die Kollision, missachten sie in 55 Prozent der Fälle den Vortritt des zu Fuss gehenden Kindes. Besonders gefährdet sind jüngere Schulkinder, wie die folgende Darstellung aus der Dokumentation zur Kampagne zeigt:

Je älter die Schülerinnen und Schüler, desto häufiger sind sie mit dem Velo unterwegs, was sich ebenfalls in der Unfallstatistik wiederspiegelt.

Die Kampagne will – darum die Verwendung des L der Lernfahrenden – aufzeigen, «dass Schulkinder Lernende im Verkehr sind». Die klaren Handlungsanweisungen sollen für mehr Sicherheit sorgen. Die Aktion ist auf drei Jahre angelegt. Sie wird mit Plakaten, im Radio, bei Begegnungen sowie auf Social Media Fahrzeuglenkende sensibilisieren. Laut Mitteilung machen auch 500 Tankstellen mit, indem deren Betreiberin die digitale Verbreitung der Botschaften bei Autofahrenden unterstützt und Plakate  aufstellt.

Mehr Informationen zur Kampagne

Datum

16.08.2023

Autor
Christoph Aebischer