Rollendes Klassenzimmer
Kinder sollen lernen, falsche von echten Nachrichten zu unterscheiden
SBB und SRG spannen zusammen, um Kindern mehr Medienkompetenz zu vermitteln. Am 20. August haben sie dafür einen Zug vorgestellt, der als rollendes Klassenzimmer dienen soll.
Die Themen sind ernst, die Aufmachung aber spielerisch. In etwa so könnte man das rollende Klassenzimmer beschreiben. Dabei handelt es sich um einen Zugwagen, der in ein Schulzimmer umfunktioniert worden ist und nun an verschiedenen Orten Halt macht. Seit 20 Jahren werden darin Kinder und Jugendliche zu unterschiedlichen Themen gebildet. Dieses Jahr spannten die SRG und die SBB zusammen und kreierten einen neuen Themenbereich zu Fake News.
Gemeinsam mit SBB-CEO Vincent Ducrot, SRG-Generaldirektor Gilles Marchand und Bundesrat Albert Rösti weihte Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), diesen neuen Themenbereich am 20. August an einem Medienanlass in Brugg (AG) ein.
Der Zug soll ein Bewusstsein für das Problem der Fake News schaffen. Die Schülerinnen und Schüler würden hautnah erfahren, was es heisst, Opfer von Fake News zu werden und was unbedacht gepostete Bilder in einem falschen Kontext auslösen können, heisst es in einer Mitteilung der SBB. Am Tag der feierlichen Eröffnung wurde es gleich auch von einer Schulklasse aus Winterthur getestet.
Verstehen und kritisch hinterfragen
Rösler schätzt ausserschulische Lernorte wie das rollende Klassenzimmer. «Schülerinnen und Schüler erhalten hier eine gute Gelegenheit, Erfahrungen ausserhalb des Klassenzimmers zu sammeln und Interesse an verschiedenen Themen zu entwickeln», so Rösler anlässlich der Einweihung.
Ducrot hofft, dass das Projekt einen Beitrag zu einem besseren Medienverständnis leistet. Die Schülerinnen und Schüler sollen Informationen verstehen, kritisch hinterfragen und sich eine fundierte Meinung bilden können, sagte er.
Verkehrsminister Albert Rösti fasste es so zusammen: «Dieser Zug ist wichtig, denn er fährt nicht nur durch die Schweiz, er fährt auch in die Zukunft.»
Das rollende Klassenzimmer
Gemeinsam mit pädagogisch ausgebildeten Moderatorinnen erarbeiten Schülerinnen und Schüler im rollenden Klassenzimmer verschiedene Themen. Neben dem neuen Abteil zum Thema Fake News werden auch die Themen Sicherheit, nachhaltige Energienutzung, Mobilität und Berufswahl behandelt. Jährlich besucht das rollende Klassenzimmer 12 bis 15 Standorte. Rund 15'000 Schülerinnen und Schüler nutzen es pro Jahr. Geschaffen wurde das Angebot 1997 zum 150-jährigen Geburtstag der Bundesbahnen. Zurück geht es auf eine Initiative von Lehrpersonen aus der Ostschweiz. Der LCH integrierte das Angebot in sein Projekt «Abenteuer Eisenbahn». Das Angebot ist für Lehrkräfte und Schulklassen kostenlos und dauert mit dem neuen Modul rund zweieinhalb Stunden. Mehr Infos gibt es auf sbb.ch
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ar