Vergangenen Sommer sorgten rund 30'000 Kinder und Jugendliche im Pfadi-Bundeslager weit über das Goms im Kanton Wallis hinaus für Aufsehen. Das bunte Treiben vermochte aber mehr als das. Es förderte laut der kürzlich publizierten SCOUT-Studie auch das Wohlbefinden der Teilnehmenden.
Die Pädagogische Hochschule Zürich hat in Zusammenarbeit mit der Pfadibewegung Schweiz im Lager eine Umfrage durchgeführt. Rund 650 Jugendliche füllten dafür zweimal einen Fragebogen aus. Darin wurden sie nach ihren Erlebnissen und Erfahrungen befragt.
In der Pfadi fürs Leben lernen
Erste Resultate bestätigen nun, was auch Lehrerinnen und Lehrer im Alltag beobachten. Dagmar Rösler, Präsidentin LCH, schreibt in einem Beitrag im Oltner Tagblatt: «Sommer- und Winterlager, Exkursion, Schulreisen und gemeinsame Aktivitäten in der freien Natur stärken Körper Geist und Selbstbewusstsein der Lernenden – und fördern die Gemeinschaft.»
Mehr als 90 Prozent der Befragten gaben gemäss Bericht an, nach dem Lager sehr zufrieden gewesen zu sein. Positive Emotionen hätten sich deutlich erhöht und negative Emotionen seien stabil geblieben, fassen die Forschenden zusammen.
Die SCOUT-Studie hat die Kinder und Jugendlichen jedoch nicht nur nach ihrem Wohlbefinden gefragt. Die Forschenden wollten wissen, was Pfadimitglieder für den Alltag lernten.
Verantwortung übernehmen
Bereits zu Beginn des Lagers gaben da die Pfadfinderinnen und Pfadfinder an, dass sie in der Pfadi gelernt hätten, Verantwortung zu übernehmen, Hilfe anzubieten und zur Natur Sorge zu tragen.
Schon nach zehn Lagertagen zeigten sich kleine, aber bedeutende Veränderungen. Bei sieben von elf Lebenskompetenzen war gemäss Bericht ein signifikanter Zuwachs an Lebenskompetenzen zu verzeichnen – besonders, wenn die Jugendlichen von Leitungspersonen unterstützt worden seien.
Diese Resultate nimmt Rösler erfreut zur Kenntnis «Die Scout-Studie bestärkt die Lehrerinnen und Lehrerverbände in ihrer Haltung genau zur richtigen Zeit», stellt sie fest.
Weitere Resultate und vertiefende Analysen werden die Forschenden im Abschlussbericht präsentieren, der Anfang 2023 publiziert wird.