LCH spricht sich für Masterausbildung aus

Bisher verfügen Lehrpersonen für Kindergarten und Primarschule über einen Bachelorabschluss. Der LCH begrüsst die Idee, deren Ausbildung mit einem berufsbegleitenden Masterabschluss zu erweitern. Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, hat dazu gegenüber Medien Stellung genommen.

Das Studium zur Lehrerin, zum Lehrer für die Sekundarstufen I und II schliesst mit einem Master ab. Anders ist es bei den Studiengängen für Kindergarten und Primarschule: Diese Lehrpersonen verfügen nach der Ausbildung über einen Bachelor. «Die Zeit für diese Grundausbildung ist eindeutig zu kurz angesichts der vielen neuen Aufgaben und Herausforderungen auf dieser Stufe», schreibt Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, in der «Aargauer Zeitung» vom 17. August 2017. Er vertritt in einer Debatte die Pro-Seite bezüglich der Masterausbildung für Lehrpersonen der Primarschule und des Kindergartens. «Wer bis zu zehn völlig unterschiedliche Fächer unterrichten muss, dazu die immer anspruchsvolleren Aufgaben bei der Klassenführung, der Elternarbeit und der Integration von Kindern mit besonderen Lernbedürfnissen bewältigen muss, braucht eine sehr gute Ausbildung», argumentiert er. Eine berufsbegleitende Masterausbildung erlaube einen völlig anderen Einstieg in die Berufspraxis, als dies heute der Fall sei. «Praxisprobleme und Unterrichtserfahrungen können im berufsbegleitenden Masterstudium vertieft behandelt und gemeinsam gelöst werden.»

Gegenüber der «Schweiz am Wochenende» führte Beat W. Zemp noch weitere Argumente an, die seiner Meinung nach für eine Anpassung der Ausbildung sprechen. «Der Abschluss würde das Ansehen des Berufs erhöhen», wird er in der Ausgabe vom 13. August 2017 zitiert. Auch für die Elternarbeit sieht er darin Vorteile, besonders bei Eltern, die selbst einen Masterabschluss haben: «Mit einer Masterausbildung begegnen sich beide auf Augenhöhe.» Eine längere Ausbildung würde zudem einen höheren Lohn ermöglichen und damit den Beruf attraktiver machen. 

Pädagogische Hochschulen stellen Master zur Diskussion
Die Diskussion über eine Masterausbildung für alle Stufen wurde im Frühling von den Pädagogischen Hochschulen lanciert. Die Änderung würde die Lehrpersonen für Kindergarten und Primarschule betreffen. Im März hat sich der LCH in einer Stellungnahme für eine berufsgleitende Masterausbildung für diese Lehrpersonen ausgesprochen. «Für bisher ausgebildete Lehrpersonen dürfen nach einer Verlängerung mit einer berufsbegleitenden Masterausbildung keine Nachteile entstehen, insbesondere nicht bei der Besoldung oder der Zulassung für Weiterbildungen», betonte die Geschäftsleitung LCH damals in der Mitteilung. (dc)


Weitere Informationen
«Pro und Kontra: Brauchen Primarlehrer einen Master?» (Aargauer Zeitung, 17.08.2017)

«Masterabschluss für Kindergarten- und Primarlehrer? Pro Student 42'150 Franken teurer» (Aargauer Zeitung, 14.08.2017)

«Lehrer sind gefragt wie nie zuvor – Aargau lehnt längere Ausbildung ab» (Schweiz am Wochenende, 13.08.2017) 

Stellungnahme des LCH vom 13. März 2017: Master für alle Lehrpersonen

Datum

17.08.2017