«Liederfunken» überzeugt die Jury

Das Praxisbuch «Liederfunken» hat den «Goldig-Chrönli»-Sonderpreis erhalten. Die Autorin und Musikpädagogin Christina Schnedl hat die 24 Lieder im Buch selber komponiert. Im Interview geht sie auf die Bedeutung von Musik für Kinder ein. 

Es gibt vielfältige Wege, Musik zu interpretieren. Foto: zVg

Als Anerkennung und Motivation für kreative Kulturschaffende verleiht die Vereinigung zur Förderung Schweizer Jugendkultur erstmals zusätzlich den «Goldig-Chrönli»-Sonderpreis.

Das Praxisbuch «Liederfunken» von Christina Schnedl hat diesen Preis nun erhalten. Mit ihren Liedern und Unterrichtsideen leistet die Autorin einen wesentlichen Beitrag dazu, dass das gemeinsame Singen, Tanzen und Musizieren Spass macht und gelingt.

SUSAN EDTHOFER: Was bedeutet der «Goldig-Chrönli»-Sonderpreis 2022 für die Publikation «Liederfunken»?

CHRISTINA SCHNEDL: Zuerst einmal freue ich mich riesig, dass das Buch wahrgenommen wurde und die Anerkennung der Fachjury bekommen hat. Ich wollte aufzeigen, dass neben dem einfachen Singen viele andere kreative Möglichkeiten in den Liedern stecken und der Musikunterricht vielfältig gestaltet werden kann. Auch die Liedaufnahmen bekommen die verdiente Anerkennung. Mit rein akustischen Instrumenten und kleinem Budget ist es eine musikalische Einspielung geworden, die mit feinem Humor die Lieder unterstützt.

Warum ist Singen und Musizieren so wichtig für Kinder?

Im Musikunterricht singen die Kinder, sie musizieren, bewegen sich und dürfen mitgestalten. Der Unterricht ist ganzheitlich und die Kinder sind aktiv. Auch ohne Notenkenntnisse können alle mitmachen, eigene Ideen einbringen und Regeln des Zusammenspiels direkt erleben. Ein Lied klingt nur schön, wenn sich alle Mühe geben.

Welche Tipps möchten Sie Lehrerinnen und Lehrern gerne weitergeben?

Dass sie die Lieder als Spielmaterial sehen und als Ausgangspunkt für andere Ideen nehmen. Fast zu jedem Lied kann man Bewegungen ausführen, Stimmspiele machen oder den Inhalt darstellen. Mit einfachen Instrumenten können die Kinder dazu musizieren, den Liedinhalt malen und neue Strophen erfinden.

Was ist Ihr Anliegen als Liedkomponistin?

Ich mag Lieder, die etwas erzählen, die eigentlich kleine Geschichten sind. So erreiche ich die Kinder auf der emotionalen Ebene. Darauf lassen sie sich gerne ein. Zudem finde ich es gut, wenn die Kinder verschiedenen Liedern begegnen, die sich in Melodie, Rhythmus und Taktart unterscheiden oder auch mal in Moll geschrieben sind. Und ich würde mir wünschen, dass in allen Klassen jeder Schulmorgen mit einem Lied oder Tanz beginnt und auch endet. Ein solches Ritual hat einen sehr gemeinschaftsbildenden Effekt.

Datum

31.01.2023

Autor
Susan Edthofer