Aus dem LCH

«Mir wurde auf der Reise bewusst, wie gerne ich als Lehrer arbeite»

Christian Hugi, Vizepräsident des LCH, spricht im LCH-Publikumsbericht über die Bedeutung eines Sabbaticals und die Haltung der Stufenkommission Zyklus 1 zu digitalen Geräten und Handys.

LCH-Vizepräsident Christian Hugi. Foto: Gion Pfander

Sie haben in diesem Verbandsjahr ein Sabbatical gemacht. Was erlebten Sie und warum ist eine Auszeit von der Schule wichtig?

Das Sabbatical war ein unbezahlter Urlaub, welchen ich für eine viermonatige Reise durch Australien und Neuseeland nutzte. Wir starteten in Darwin im Norden Australiens und fuhren von dort mit einem gemieteten Wohnmobil im Gegenuhrzeigersinn der Küste entlang bis nach Sydney. Von dort aus flogen wir dann nach Queenstown in Neuseeland. Dort mieteten wir erneut einen Camper und fuhren nordwärts bis nach Auckland. Neben weiteren Städten wie etwa Perth, Melbourne oder Wellington bereisten wir Tasmanien, verschiedene Weinregionen und zahlreiche Nationalparks. Am meisten Eindruck machten auf mich die schier endlosen Ebenen und Wälder, die Begegnungen mit Menschen indigener Kulturen, die zum Teil noch sehr ursprüngliche Natur sowie die exotische Tier- und Pflanzenwelt. Ich erkannte einmal mehr, wie vielseitig und wunderbar unsere Erde ist. Zugleich wurde mir auf der Reise auch bewusst, wie gerne ich als Lehrer arbeite. Ich freute mich sehr darauf, nach vier Monaten wieder hier in der Schweiz zu unterrichten. Gerade dies erachte ich als besonders wertvolle und wichtige Erkenntnis aus meiner Auszeit.

Der vollständige Publikumsbericht erschien in der Juliausgabe von BILDUNG SCHWEIZ und auf LCH.ch/LCH/ueber-uns/Jahres-und-publikumsberichte zum Download. 

Digitale Geräte wie Handys treiben derzeit die Gesellschaft und die Schulen um. Jüngst befasste sich die Stufenkommission zum Zyklus 1, deren Präsident Sie sind, damit. Zu welchem Resultat kamen Sie?

Die Mitglieder der Kommission diskutierten darüber, wie digitale Geräte im Unterricht des Zyklus 1 sinnvoll und zielführend eingesetzt werden können und welches die Herausforderungen dabei sind. Es ging dabei nicht in erster Linie um Mobiltelefone. Diese sind im Zyklus 1 in der Regel noch nicht so verbreitet. Den Kommissionsmitgliedern war es aber besonders wichtig festzuhalten, dass analoge Erfahrungen und die soziale Interaktion der Kinder im Zyklus 1 einen entscheidenden und vorrangigen Stellenwert haben. Digitale Hilfsmittel können bei ausreichender Ausstattung und gezieltem Einsatz den Unterricht zusätzlich bereichern und ergänzen. Gleichzeitig wird damit ein wichtiger Alltagsaspekt der Kinder aufgegriffen und sie lernen dabei bereits früh, wie sie solche Geräte als Werkzeuge und Arbeitshilfen gezielt einsetzen können. Entscheidend ist für die Kommission auch hierbei, dass die Arbeit mit den Geräten mit analogen Handlungen und Erfahrungen verknüpft wird, die für die kindliche Entwicklung so wichtig sind.

Zum Faktenblatt des LCH zum Thema «Smartphone-Regelung an Schulen» vom September 2024 geht es hier: www.lch.ch/aktuell/detail/smartphone-regelung-an-schulen-2024

Datum

16.07.2025

Autor
(red)

Publikation
Aus dem LCH