Zwischen November 2019 und Juni 2020 haben 1715 Kinder von neun bis siebzehn Jahren aus allen Sprachregionen der Schweiz und aus Liechtenstein an einer Onlineumfrage von Unicef teilgenommen. Sie gaben darin Auskunft, wie es um die Umsetzung der Kinderrechte in der Schweiz und in Liechtenstein steht. Dabei haben sich diverse Herausforderungen und Lücken herauskristallisiert, wie Unicef schreibt. Während der Durchführung befanden sich beide Länder im (Teil-)Lockdown. Unicef hat nicht systematisch ausgewertet, inwieweit die Massnahmen und Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen das Ergebnis der Befragung beeinflusst haben.
Weniger Leistungsdruck, mehr Freiräume
In Bezug auf das Recht auf Förderung und Wohlbefinden hat die Studie eruiert, dass zwar weniger Leistungsdruck, dafür mehr Freiräume gewünscht sind. 36 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen haben nur mittelmässig, wenig oder gar keine Zeit, um sich unter der Woche zu erholen und zu entspannen. 23 Prozent wünschen sich mehr oder bessere Freizeitangebote und Spiel- und Freiräume. Aufgrund von Lärm, Schmutz oder Gewalt meiden zudem 15 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen bestimmte Orte.
Verbesserungsvorschläge
Beim Recht auf Mitsprache und Beteiligung resultierte aus der Umfrage, dass sowohl die Schule als auch der Wohnort Nachholbedarf haben. So gaben zwei von drei Kindern an, in der Schule nicht mitentscheiden zu dürfen. Die Kinder und Jugendlichen wurden auch gefragt, welche Veränderungen und Verbesserungen nötig sind, um die Umsetzung der Kinderrechte in den einzelnen Lebensbereichen, aber auch gesamtheitlich zu verbessern. Sie forderten unter anderem mehr Sicherheit im Verkehr, einen besseren Umweltschutz, weniger Gewalt und Rassismus sowie eine gerechtere Gesellschaft. Die umfassende Studie mit entsprechenden Empfehlungen und eine Zusammenfassung sind als kostenloser Download erhältlich.