PISA-Resultate Finnlands im Blickfeld

Gabriel Heller Sahlgren untersuchte die PISA-Resultate Finnlands. Seiner These zufolge sei das Spitzenresultat des Jahres 2000 auf ein autoritäres Schulsystem zurückzuführen, das noch vor den Schulreformen Mitte der Neunziger Jahre vorherrschend gewesen sei. Im Interview mit «watson» nimmt Beat W. Zemp Stellung dazu. 

Seitdem Finnland in der ersten OECD-Bildungsstudie PISA im Jahre 2000 den Spitzenplatz eingenommen hat, gelten Finnlands Schulen als vorbildlich. Im Vergleich der Ergebnisse 2003 und 2013 hat Finnland jedoch 25 Punkte eingebüsst. Dies veranlasste Gabriel Heller Sahlgren von der London School of Economics dazu, den Rückgang des finnischen Bildungserfolges zu untersuchen. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er vergangenen April beim Centre for Policy Studies.

Sahlgren stellt ins seiner Untersuchung die These auf, dass der PISA-Erfolg von Finnland im Jahre 2000 hauptsächlich auf einem autoritären Schulsystem basiere, welches noch vor der Umsetzung der Schulreformen Mitte der Neunziger Jahre vorherrschte. Die schlechteren PISA-Resultate der jüngsten Studie im Jahre 2012 seien folglich auf die Reformen hin zu einem modernen Schulsystem zurückzuführen, die Mitte/Ende Neunziger Jahre allmählich angestossen worden seien.

Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, relativiert den Rückgang Finnlands in der PISA-Rangliste, sagt, wo Finnland eine Vorreiterrolle hat, wie die Schule der Zukunft ausschaue und weshalb es keinen Sinn mache, innerhalb der PISA-Studie europäische und asiatische Länder zu vergleichen. (bm)

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«Viele Schüler haben Alkoholprobleme»: Der oberste Schweizer Lehrer zu Finnlands angeblichem Pisa-Flop (watson, 10.07.2015)

Datum

13.07.2015