Provoziert Thurgau Bundesintervention?

Nun ist es klar: Im Kanton Thurgau wird Französisch ab Sommer 2017 erst ab der 7. Klasse unterrichtet, Englisch weiterhin ab der 3. Klasse. Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, bedauert die Abkehr vom Sprachenkompromiss der EDK. Für Nationalrat Matthias Aebischer ist der Zeitpunkt für ein Eingreifen des Bundes gekommen. 

Im Kanton Thurgau wird derzeit der Lehrplan angepasst. Ab Sommer 2017 wird nur noch Englisch auf der Primarstufe unterrichtet, Französisch erst ab der 7. Klasse. Das aktuelle Sprachengesetz legt fest, dass am Ende der obligatorischen Schulzeit das Niveau der Kenntnisse in zwei Fremdsprachen vergleichbar sein soll. Im Kanton Thurgau ist man überzeugt, dass mit einer erhöhten Lektionenzahl auf der Sekundarstufe dieses Ziel dennoch zu erreichen sei.

Anders sieht das Matthias Aebischer (SP, BE), Präsident der nationaltätlichen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK). Für ihn ist der Zeitpunkt einer Bundesintervention gekommen. In der WBK-Sitzung vor der Wintersession will er dieses Geschäft traktandieren, sagte er gegenüber der Berner Zeitung vom 18. September 2015.

Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, und Bernhard Gertsch, Präsident VSLCH, bedauern die Abkehr vom Sprachenkompromiss der EDK. Während Bernhard Gertsch durch eine Bundesintervention eine zusätzliche Schädigung der Thurgauer Schule befürchtet, rechnet Beat W. Zemp mit weiteren Kantonen, die dem Beispiel Thurgau folgen könnten, würde die Verbannung des Französischunterrichts auf die Sekundarstufe einfach so toleriert.

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Lesen Sie den Beitrag «Thurgau lässt den Sprachenstreit eskalieren» der Berner Zeitung vom 18. September 2015, in dem Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, Bernhard Gertsch, Präsident VSLCH und Matthias Aebischer, Präsident WBK, Stellung nehmen.
 

Datum

28.09.2015