Lehrmittel
Schulreise

Reisen und Nachhaltigkeit: Ein Widerspruch?

Das Reisen ist in der Schule nicht nur für Klassenausflüge relevant. Als Unterrichtsthema eignet es sich besonders gut für die Zeit nach den Sommerferien. Die Stiftung éducation21 hat ein Dossier mit Lernmaterialien über Ferien- und Freizeitreisen zusammengestellt.

Ausflüge an schöne Reiseziele schaffen Erinnerungen und Anknüpfungspunkte für nachhaltigen und interdisziplinären Unterricht. Foto: quattropassi.ch

Reisen ist in jedem Alter eine lehrreiche Erfahrung. So auch in der Schule. Das zeigen Klassenlager, Schulreisen und Lehrausflüge, die ab Kindergarten integrierter Bestandteil des Schulprogramms sind. Wenn die Schülerinnen und Schüler mit ihren Eindrücken und Erinnerungen aus den Sommerferien in die Schule zurückkommen und die Herbstferien bereits vor der Tür stehen, ist ein optimaler Zeitpunkt, um sich mit dem Thema auseinandersetzen. Wird den Schülerinnen und Schülern dabeu zum Beispiel die Organisation eines Schulausflugs anvertraut, profitieren sie selbst von ihren Vorbereitungen, das ist ganz im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). So ein Auftrag fördert die Entwicklung ihres eigenen Potenzials sowie ihr Verantwortungsbewusstsein der Gesellschaft und der Umwelt gegenüber. Ein Dossier von éducation21 enthält diverse Materialen und Links für Zyklus 1 bis Sek II. Hier einige Beispiele:

Auf dem Rundgang beobachten und erleben

Der Leitfaden «Hinaus aus dem Klassenzimmer – beobachten und erleben» für Zyklus 1-2 zeigt den  Rundgang als Methode zur BNE. Dieser bietet unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten. Fragen aus sämtlichen Fachbereichen des Lehrplan 21 können auch ausserhalb des Klassenzimmers behandelt werden. So wird interdisziplinäres Wissen aufgebaut und systemisches Denken eingeübt. Die Umsetzung ist einfach: Route auswählen, Lernziele definieren und  regelmässig mit  Schülerinnen und Schülern hinausgehen – bei jedem Wetter.

Reisen als Privileg

Das Lernmedium «Faire Klassenfahrt?!» für Zyklus 2 formuliert Unterrichtsanregungen für einen Schultag zum Thema Tourismus im Allgemeinen und einer fairen Schulreise im Besonderen. Die fixfertig ausgearbeiteten Lektionen sind methodisch vielfältig und kreativ. Zunächst fragen sich die Schülerinnen und Schüler, warum Menschen überhaupt reisen und ob alle dieses Privileg haben. Dann befassen sie sich mit den Menschen, die in der Tourismusbranche tätig sind und schliesslich mit den Folgen auf die Umwelt. Im Hauptteil der Unterrichtssequenz untersuchen sie den ökologischen Fussabdruck von vorgegebenen Klassenfahrten auf stufengerechte Art und Weise.

Negativen und positive Seiten des Tourismus

Touristische Destinationen ziehen viele Menschen an. Sie leben meist gut davon, Reiseziel zu sein, leiden aber auch oft unter dem meist saisonalen Ansturm der Gäste. Identitätsverlust, verteuerter Wohnraum, übermässige Bautätigkeiten, Naturzerstörung sind dabei auf der negativen Seite zu nennen – Arbeit, gute Infrastruktur, Sensibilisierung für ökologische Probleme auf der positiven Seite. Das Heft «Tourismus in Europa» für Zyklen 2-3 und Sek II aus der Reihe «Praxis Geographie» betrachtet diesen Zwiespalt. Es untersucht anhand von Beispielen aus Europa, welche ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Folgen der Wirtschaftszweig Tourismus für die betroffenen Regionen hat.

Datum

25.07.2022

Autor
Carmela Augsburger, éducation21

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