Schulreise

Schulreisen könnten bald günstiger werden

Wenn alles rund läuft, könnten Schulreisen bald mit Tageskarten à fünf Franken pro Kind subventioniert werden. Im Bundeshaus wurde am Dienstag, 31. August ein Richtungsentscheid dazu gefällt.

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Die Fünfliber-Tageskarte für Schulausflüge ist etwas näher gerückt. Am Dienstag, 31. August nahm das Anliegen des Dachverbands für Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) eine weitere Hürde. Vergünstigte Tageskarten sind nun Teil der laufenden Revision des Personenbeförderungsgesetzes. Dies hat die vorberatende Verkehrskommission des Nationalrats beschlossen.

Deren Präsident Michael Töngi (Grüne) geht auf Anfrage davon aus, dass die Beratung im Bundesparlament, die in dieser Herbstsession beginnt, spätestens im Frühjahr 2022 beendet ist. Sollten sich National- und Ständerat dafür aussprechen, könnten Schulklassen in ein bis zwei Jahren von günstigeren Tickets profitieren.

Kosten werden aufgeteilt

Die Chancen sind intakt: Vier überparteilich abgestützte Vorstösse wurden bereits von den beiden Verkehrskommissionen unterstützt. Die Kosten der Verbilligung schätzen die Transportunternehmen auf rund 20 Millionen Franken. Diese sollen laut der am Dienstag von der Kommission beschlossenen Umsetzungsvariante gemäss geltendem Kostenschlüssel im öffentlichen Verkehr übernommen werden: Beim Fernverkehr wären das die Transportunternehmen, im Orts- und Regionalverkehr Bund, Kantone und je nach kantonaler Regelung auch die Gemeinden.

Kein Gehör fand der Vorschlag der Transportunternehmen. Sie wollten die Vergünstigung an eine minimale Gruppengrösse von 10 Personen koppeln. Die Kosten hätte zu 100 Prozent der Bund tragen sollen. Thomas Ammann, Sprecher des Branchenverbands Alliance SwissPass, will sich vorerst nicht zum Kommissionsentscheid äussern. Laut Ammann werden in einem normalen Jahr rund eine Million Kinder im Rahmen von Schul- oder Jugend+Sport-Ausflügen per Zug oder Bus befördert. Noch ist unklar, wer alles vergünstigt reisen dürfte.

LCH ist erfreut

Positiv reagiert der LCH auf den Beschluss: Zentralpräsidentin Dagmar Rösler ist hoch erfreut. «Dies ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung», sagt sie. «Für Schulen wird nun aber entscheidend sein, wie die konkrete Umsetzung dieser Gesetzesänderung aussehen wird.»

Das Anliegen des LCH geht auf einen Entscheid des Bundesgerichts zurück. Dieses beschränkte 2017 die Kosten für Exkursionen und Lager auf 16 Franken pro Tag. Die obligatorische Schule habe im Grundsatz unentgeltlich zu sein, begründete das oberste Gericht der Schweiz sein damaliges Urteil.

Datum

01.09.2021

Autor
Christoph Aebischer

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